Eine Detektivgeschichte, die an früher erinnert

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signalhill Avatar

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Schon das Cover und auch der Name des Protagonisten in "Das Karlgeheimnis - ein Fall für die Detektivin und mich" von Jutta Wilke erinnern an Kästners "Emil und die Detektive". Legt man die beiden Cover mal nebeneinander, wird man sehr überrascht sein. Aber man sieht schon hier, dass einiges in diesem Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahre los sein wird.

Dabei ist Emil ein eher ungewöhnlicher Junge, der eher ein Einzelgänger ist und Freundschaften auch nicht in Gleichaltrigen findet. Vielleicht denkt er oft schon eher wie ein Erwachsener, weil er sich meist eher mit Erwachsenen umgibt. Sein bester Freund ist z.B. Karl, dem das Büdchen an der Ecke gehört.

Wie so viele Kinder, träumt Emil davon, ein Buch, genauer, einen Krimi zu schreiben. Aber der passiert dann doch live, als Karl verschwindet. Dabei muss der Leser und die Leserin recht lange warten, bis dies passiert, dabei hat der Klappentext es doch schon verraten!

"Das Karlgeheimnis" ist traurig und auch oft witzig, es macht nachdenklich und kann auch gut von Erwachsenen gelesen werden. Emil macht sich viele Gedanken über viele Dinge. Seine Sicht auf die Menschen, die ihn umgeben, belegt er in witzigen Steckbriefseiten.

Großem Spaß haben mir auch die Illustrationen von Ulf K. gemacht. Hier sieht man wieder einmal, dass schwarz-weiße Illustrationen ein Kinderbuch genauso gut gestalten können wie die teuren bunten Drucke. "Das Karlgeheimnis" hat mir große Lesefreude bereitet, und ich werde das Buch wohl auch noch zusammen mit einer Leseanfängerin lesen, auch, wenn es eigentlich erst ab 10 empfohlen ist. Ich habe mich allerdings auch immer wieder dabei erwischt, wie ich darauf warte, dass Karl verschwindet. Der Klappentext könnte daher vielleicht eher anders gestaltet werden. Von mir gibt es 4,5 Sterne.