Eine emotionale Geschichte

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Emil schreibt für sein Leben gerne Geschichten und möchte seinen ersten Krimi heraus bringen, um seiner alleinerziehenden Mutter dabei finanziell unter die Arme zu greifen. Als seine Lehrerin ihm das Notizbuch abnimmt, bekommt er unerwartet Hilfe von Finja und ihrem Hund Watson. Schnell stellt sich heraus, dass es nicht bei diesem Fall für das Gespann bleibt, denn plötzlich ist auch Emils Freund, der Büdchenbesitzer Karl, verschwunden und alle müssen zusammenhalten, um das unmögliche möglich zu machen.


Meine Meinung:

Ich hatte mir anhand des Titels zu Beginn der Geschichte ein etwas anderes Bild gemacht und war doch sehr positiv überrascht worden wie liebevoll, echt und emotional Jutta Wilke das Leben von Emil eingefangen hat. Dabei ist ihr gelungen, den Leser emotional abzuholen, so dass ich durchweg mit Emil mitgefiebert habe.


Der Text ließt sich ausgesprochen gut und zu Beginn der Kapitel finden sich immer wieder kurze Steckbriefe, über die einzelnen Charaktere sowie kleine Zeichnungen, die eine gelungene Abwechslung als auch Ergänzung zu der Geschichte bringen. Dabei haben die Kapitel eine angenehme Länge.


Ich konnte die Traurigkeit von Emil und seiner Mutter häufig nachempfinden und obwohl dieses Gefühl im Buch recht viel Raum eingeräumt wird, gibt es auch spannende und liebevolle Momente getragen von Freundschaft, Loyalität und Mut.


Achtung Spoiler:
Als Mutter finde ich einen Einbruch in die Schule zwar nicht so gut, denn das bringt junge Leser vielleicht auf die falsche Idee. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Konsequenzen und Einsicht gewünscht, um klarzustellen, dass dieses kein gutes Verhalten ist.
Spoiler Ende

Wenn ich das Tempo in der sich die Geschichte entwickelt hat berücksichtige, wirkt das Ende auf mich leicht gehetzt und ich hätte mir als Leser mehr Zeit für den Abschluss gewünscht, obwohl der Epilog einen dafür etwas entschädigt.

Dennoch ist das Karlgeheimnis absolut lesenswert und verdient trotz der kleinen Kritik von mir tolle 4,5 Sterne.