Gelungener Kinderkrimi um sympathische Charaktere

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sapere_aude Avatar

Von

Emil ist ein Junge, wie er eigentlich in Erich Kästner-Romanen vorkommt: sensibel, sorgt sich um seine alleinerziehende, hart arbeitende und trotzdem wenig wohlhabende Mutter, ist bemüht in der Schule und muss in der Großstadt mit all denen zurechtkommen, die die missliche Lage anderer ausnutzen wollen. Der Emil in "Das Karlgeheimnis" ist tagsüber oft alleine, weil seine Mutter im Supermarkt an der Kasse arbeitet, und freundet sich daher mit Karl, dem Inhaber des Büdchens und damit des zentralen Treffpunkts des Viertels an. Ebenfalls gut mit Karl bekannt ist Finja, deren Vater wiederum alleinerziehend ist, die aber einen Hund namens Watson besitzt, furchtlos ist und echte Kriminalfälle lösen möchte. Emil denkt sich eigentlich lieber Krimis aus, die er in seinem Notizbuch festhält und Karl vorliest. Es dauert aber nicht lange, bis Emils fiese Lehrerin sein Notizbuch konfisziert, seine Mutter eine hohe Rechnung bezahlen muss und schließlich auch noch Karl verschwindet. Viel zu tun also für Emil und Finja - und all ihre Bekannten aus dem Viertel.
"Das Karlgeheimnis" ist sehr gelungen erzählt, bevölkert mit einer sympathischen Gruppe von Underdogs aus dem Viertel und wie auch bei Kästner kämpft dieser Emil auf der richtigen Seite. Und wir lernen: man sollte niemanden unterschätzen und auf unser Bauchgefühl hören, wem wir vertrauen.
Dieser insgesamt gelungene Kinderkrimi punktet zusätzlich durch die sehr passenden Zeichnungen von Ulf K.