Das Kartell

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urmeli Avatar

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Der Drogenfahnder Art Keller hatte vor einiger Zeit den Drogenboss Adan Barrera mit einer List hinter Gittern gebracht, seitdem denkt Adan darüber nach, wie er Art Keller töten kann. Er "organisiert" die Verlegung aus dem amerikanischen Gefängnis in ein mexikanisches und anschließend seinen Ausbruch daraus. Mit dabei ist Magda, eine sehr selbstbewusste und geschäftstüchtige junge Frau, der er im Gefängnis das Leben erleichtert hat. Von dem Ausbruch erfährt Art Keller während er als Bienenzüchter in einem Kloster zurückgezogen, aber als Sonderling, bei den Mönchen lebt. Mit der Ruhe ist es nun vorbei, er wird gejagt und er jagt selber. Zudem entbrennt ein Machtkampf zwischen den verschiedenen Drogenbossen über die Vorherrschaft, über Zugangswege und das Geschäft mit Europa. Eine wesentliche Rolle übernehmen angeheuerte Exsoldaten und gut ausgebildete Kämpfer, die mit einer extremen Brutalität vorgehen. Tausende Menschen, teils schuldige, teils Mittäter, aber größtenteils Unschuldige werden getötet. Frauen werden vergewaltigt und mit einer erschreckenden Brutalität wird geschildert, wie Menschen gefoltert werden. Der Staat, die Presse, die Regierung wie die Polizei werden bestochen und wer sich nicht bestechen lässt wird ermordet, die Familien werden als Druckmittel eingesetzt. Die Macht in Mexiko wie in Guatemala hat das Drogenkartell.

Als neutraler Leser fragt man sich selbst, wie man sich in dieser Situation verhalten hätte. Gewalt und Gegengewalt bestimmen die Handlung des Thrillers, der nichts für schwache Nerven ist. Don Winslow beschreibt sehr detailliert über Vergewaltigungen und Sexpraktiken wie auch die Folterungen und Tötungen. Aber auch, wie junge Männer und teilweise noch Kinder zu Mördern gemacht werden. Die vielen Namen, Kartelle und Zugehörigkeiten der Personen ist sehr verwirrend geschildert, mir über 800 Seiten und den immer wieder neu geschilderten Gräueltaten ist der Thriller eindeutig zu lang geraten. Ab der Hälfte verliert er an Spannung.