Das Kartell

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sylviemarie Avatar

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Adan Barrera, einer der größten Drogenbosse Mexicos sitzt in Amerika im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess. Verantwortlich dafür ist Art Keller, einer der besten Drogenfahnder. Er hat sich nach seinem durchschlagenden Erfolg in ein Kloster zurückgezogen und verbringt seine Tage mit Meditation und Bienenzucht. Es gelingt Barrera durch Bestechung, in ein mexikanisches Gefängnis verlegt zu werden, von wo aus er später fliehen kann und er setzt ein Kopfgeld auf Art Keller aus. Der Krieg Keller – Barrera beginnt erneut; ein Krieg der sich über mehr als zehn Jahre hinzieht, tausende von Todesopfern fordert und am Ende keine Sieger kennt.

Dieses Buch von Don Winslow wurde allgemein mit sehr vielen Vorschusslorbeeren bedacht und entsprechend hoch war die Erwartungshaltung. Zweifelsohne ist das Thema hochexplosiv. Zweifelsohne hat er sich eine große Aufgabe gesetzt.
Ich muß gestehen, dass mir das Buch ein wenig schwer gefallen ist. Der Anfang war sehr spannend und es ist ja als Thriller angekündigt worden – nur es ist nicht das, was man unter einem klassischen Thriller versteht. Don Winslow beschreibt hier den amerikanisch-mexikanischen Drogenkrieg in all seiner Brutalität und Härte aus allen möglichen Blickwinkeln und in allen seinen Facetten. Das ist nichts für schwache Nerven, mit dem Unterschied zu einem Thriller, dass es hier annähernd real ist. Winslow geht sehr ins Detail und er lässt sehr viele Handlungsstränge nebeneinander laufen, sodass zumindest ich, Probleme hatte, die vielen Personen und Namen auseinanderzuhalten bzw. in den richtigen Bezug zu bringen. Das ist aber wahrscheinlich gar nicht so wichtig, denn – wie schon erwähnt – echte Sieger gibt es nicht und die Schlussfolgerung nach der Lektüre lautet: sobald du mit dem Drogenkartell in Berührung kommst, bis du verloren.

„Das Kartell“ ist ausgezeichnet geschrieben und offensichtlich genausogut recherchiert, trotzdem hat es eine ganze Weile gedauert, es zu lesen – ich bin nicht richtig in Schwung gekommen. Möglicherweise ist diese verstörende Wirkung aber auch beabsichtigt.