Mexiko verloren im Drogenkrieg

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katercarlo Avatar

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Drogenkartell zerlegt Grenzstadt in Mexiko
Schüsse, brennende Autos, Bürger in Angst: Mitglieder eines Drogenkartells haben sich im mexikanischen Reynosa ein mehrstündiges Gefecht mit Sicherheitskräften geliefert. Drei Menschen wurden getötet. (Die Welt, 18.4.15)

Mehr als 40 Tote bei schweren Kämpfen in Mexiko
Drei Stunden dauerte die Schießerei auf einer Farm im Westen Mexikos. Die Polizei war Hinweisen auf Drogenhandel nachgegangen und offenbar in einen Hinterhalt geraten. (Zeit Online, 23.5.15)

Sicherheitschef wird mit 100 Schüssen exekutiert
Ex-General Ricardo Villarreal sollte die Drogengewalt an der Grenze Mexikos zu den USA eindämmen. Nun wurde er selbst Opfer: Er und seine Frau waren ungeschützt – und wurden regelrecht hingerichtet. (Die Welt, 4.11.14)

Drogenbanden in Mexiko: Der Boss ist tot, es lebe das Geschäft
Die Bosse der mexikanischen Drogenkartelle sind tot oder sitzen im Knast, doch die schmutzigen Geschäfte laufen weiter: Splittergruppen steuern das Business dezentral - und noch blutrünstiger. (Spiegel Online, 4.3.15)

Diese Schlagzeilen und mehr habe ich gefunden als, ich nach dem Lesen des Buches die Stichwörter „Drogenkrieg“ und „Mexiko“ bei Google eingegeben habe.
Man findet jede Menge schockierende Berichte und Fotos von den Gräueltaten, die in Mexiko in Folge des Drogenkriegs, begangen wurden und werden. Tausende von Menschen müssen sterben, weil sich die Drogenkartelle bekriegen.
Ein blutiger und grausamer Kampf, der nie ein Ende zu finden scheint, da auf jeden verhafteten oder ermordeten Narco ein neuer folgt.
Doch ich muss sagen, dass mir die Zustände in Mexiko bevor ich „Das Kartell“ gelesen hatte, nie in seinem ganzen Ausmaß bewusst waren. Das Buch hat mich erst darauf aufmerksam werden lassen.
Es beschreibt auf mehr als 800 Seiten über acht Jahre einen verzweifelten Krieg gegen die Kartelle und beschreibt dabei echt existierende Organisationen wie das Sinaloa-Kartell oder die „Zetas“, eine paramilitärische Gruppierung.
Die Kämpfe werden im Laufe, der Zeit immer heftiger, verlaufen immer brutaler und fordern immer mehr Opfer. Irgendwann geht es überhaupt nicht mehr so sehr um die Drogen selbst, als viel mehr um Einfluss, Macht und Rache.
Die Geschichte endet relativ enttäuschend- wenn auch vermutlich ziemlich realistisch.
Aber besonders weil das Buch sowohl informiert als auch unterhält, zeigt es sehr gut die Probleme eines Landes: Korruption, Drogen, Mord.
Und die Machtlosigkeit dieses Landes gegenüber diesen übermächtigen Problemen.