Typische Literatur aus Japan: ruhige Erzählweise, höfliches Miteinander

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christina19 Avatar

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In der Leseprobe lernen wir Himari kennen. Sie erzählt in Ich-Perspektive einen knappen Auszug aus ihrer Kindheit. Die häufige wörtliche Rede macht den Inhalt lebhaft, wenngleich das Erlebte vor allem auf den ersten Seiten für meinen Geschmack etwas ausführlicher beschrieben werden könnte. Himaris Umfeld scheint wenig Acht darauf zu nehmen, wie es ihr geht und ob ihr der Auslandsaufenthalt sowie der spätere Umzug innerhalb Japans guttun. Entsprechend ist mir ihre Mutter, auch wenn sie nur eine Randfigur ist, ziemlich unsympathisch.
Die ältere Frau, die Himari auf den weiteren Seiten auf dem Weg zur Schule trifft, macht zunächst einen sonderbaren Eindruck. Doch sie hört sich die Sorgen und Ängste der Hauptfigur an und spricht ihr Mut zu. Mit ihrer hilfsbereiten und positiven Art strahlt sie eine gewisse Wärme aus, die Himari viel Kraft und Zuversicht gibt.
Zwei Dinge fallen mir in der Leseprobe sehr auf: Die Sprache und das menschliche Miteinander. Beide sind ganz typisch für die Bücher, die ich bislang aus dem Japanischen gelesen habe. Die Sprache ist ruhig und sanft, obwohl ich ehrlicherweise finde, dass sie nicht an jeder Stelle zu der Grundschülerin Himari passt. Das Miteinander der Menschen ist von großem Respekt und Höflichkeit geprägt, was mir wiederum gut gefällt.
Leider kam das Café in der Leseprobe noch nicht vor. Gerne würde ich davon lesen, wie der Besuch dort Himaris Leben (sowie das weiterer Figuren) verändert.