Ein märchenhafter Roman mit philosophischen Anteilen

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Der Roman von Shiori Ota beginnt mit der Beschreibung des Lebens der Studentin Himari, die als Wunderkind galt, weil sie bereits als Kind sehr gut Klavier spielen konnte. Durch einen Unfall wird eine ihrer Hände so schwer verletzt, dass sie die Finger dieser Hand nicht mehr so bewegen kann wie vorher. Dadurch kann sie nicht mehr Klavier spielen. Sie hadert mit ihrem Schicksal und möchte den Unfall am liebsten ungeschehen machen.

Himari besucht eines Tages das Café Tacet. Die Inhaberin Hayari und ihr Mitarbeiter Higure sind sogenannte Zeitwächter. Sie besitzen magische Kräfte. Sie können Besucher ihres Cafés für exakt 4 Minuten und 33 Sekunden (so lange dauert die Zubereitung einer guten Tasse Kaffee) in die Zeit zurückversetzen, in der die Besucher etwas erlebt haben, was sie bereuen und gern rückgängig machen würden.

Im letzten Teil des Romans gerät Himari in eine fatale Situation, als ihre Freundin Tsukko bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Himari bittet Hayari und Higure, ihr zu helfen, die magische Methode auch bei ihrer Freundin anzuwenden.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und fesselnd. Zunächst wirkt die Geschichte sehr real. Bis zu dem Zeitpunkt, wo die magischen Fähigkeiten der Kaffeebesitzerin und ihres Mitarbeiters offenbar werden. Von da an nimmt der Roman märchenhafte Züge an.

Zum Ende des Romans fließen auch philosophische Fragen in die Handlung ein. Macht es Sinn, eine bestimmte Lebenssituation eines Menschen zu verändern, sozusagen die Reset-Taste zu drücken, damit dessen Lebensgeschichte neu geschrieben werden kann? Macht dieser Eingriff ein Leben besser? Oder kann es auch eine Verschlimmerung geben? Der Roman liefert verschiedene Denkanstöße zu diesen "Was wäre wenn" - Fragen.