Café Thistle

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Das kleine Café im Gutshaus, Liebesroman von Julie Shackman, E-Book 350 Seiten, Forever by Ullstein.
Ein Roman über Liebe, Familiengeheimnisse, Hoffnung und Vertrauen.
Lara McDonald kehrt nach einer zerbrochenen Liebe in ihre kleine schottische Heimatstadt Fairview zurück, mit ihrem Freund Anton wollte sie sich auf Malta eine Zukunft aufbauen. Ihren Job als PR-Managerin hatte sie aufgegeben und nun will sie sich einen Traum verwirklichen und eines Tages ein kleines Café eröffnen. Ihre aktuelle Arbeitgeberin Kitty nutz sie aus und ist von ihren innovativen Backvorschlägen nicht begeistert. In Kittys Café lernt sie den Stammkunden Hugo Carmichael kennen. Die beiden sind sich sofort sympathisch. Als Lord Hugo kurz darauf verstirbt, erfährt Lara, dass sie das Atelier von Hugos Schwiegertochter geerbt hat und dort ein Café eröffnen soll. Voller Enthusiasmus stürzt sie sich zusammen mit ihrer Freundin Morven in die Vorbereitungen auf dem alten Landgut Glenlovatt Manor. Doch nicht alle sind von diesem Plan begeistert. Vaughan, der Enkel von Hugo ist nicht gerade entzückt von den Plänen seines verstorbenen Opas.
Für diese Geschichte hat die Autorin den Erzählstil in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin gewählt, jederzeit ist der Leser deshalb nah am Geschehen dran. Lustige, schlagfertige Dialoge beleben die Geschichte, die in zwei Erzählsträngen geführt wird. Zum einen in der Gegenwart, dazwischen die Rückblicke in die 50er Jahre. Am meisten begeistert haben mich die Beschreibungen der leckeren Kuchen, Torten und Gebäckteile, deshalb ist mir bei der Lektüre des Öfteren das Wasser im Mund zusammengelaufen. Trotzdem konnte ich den Reader ohne Bedauern jederzeit aus der Hand legen und auch liegenlassen, denn die Geschichte ist wenig spannend und der Plot plätschert immer nur vor sich hin, obwohl ich die Leseprobe sehr ansprechend fand. Die Charaktere waren unspektakulär und ohne Tiefe. Das einzige Highlight in der ganzen Erzählung war die skurrile Mutter der Protagonistin, die ab und an für Heiterkeit sorgte. Dass aus Lara und Vaughan ein Paar werden würde war von vornherein klar, trotzdem war ich verwundert, als der junge Mann „ganz plötzlich“ in die Protagonistin verliebt war. Erst in den letzten Kapiteln kam noch etwas Schwung in die Geschichte. Das Gut musste gerettet werden, Lara hatte ein wenig Liebeskummer und das Gesundheitsamt wurde wegen „Beanstandungen“ in das kleine schnuckelige Café geschickt, natürlich hatten die fleißigen Bäckerinnen alles im Griff. So wie alle die anderen Problemchen immer sofort gelöst wurden. Die Liebesgeschichte von Christine, Laras Mutter, war spannender als die der Hauptfigur. Ein Buch das mich nicht gerade „umgehauen“ hat , aber doch „ganz nett“ war. Der Schreibstil war flüssig und deshalb auch gut zu lesen. Wer eine leichte Lektüre sucht, ohne groß über die Zusammenhänge nachdenken zu wollen, der kann an diesem Roman durchaus Freude haben. Von mir 3 Sterne.