Romantisches Buch, in dem die Zeit stehengeblieben scheint

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einhornglitzer Avatar

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Laras große Leidenschaft ist das Backen. Ihre Chefin im Café, in dem sie arbeitet, verspottet jedoch ihre Kreativität und ihr Talent.
Dann lernt Lara den alten Gutsherren Hugo kennen, der ihr überraschend nach seinem plötzlichen Tod einen Teil seines Gutshauses vererbt, um dort ein eigenes Cafe zu eröffnen. Seine Familie ist nur teilweise begeistert und Lara braucht viel Kampfgeist, um ihren Traum zu verwirklichen. Als sie sich in den Hugos Enkel verliebt, beginnt eine komplizierte Liebesgeschichte.

Vorab gesagt: Ich lese normalerweise fast ausschließlich Thriller, aber bei diesem Buch hat mir schon die Leseprobe wahnsinnig gut gefallen. Das Cover ist idyllisch romantisch und ich war sehr gespannt auf die Geschichte.

Was mich von Anfang an fasziniert hat war die Beschreibung der Orte, an denen das Buch spielt. Irgendwie hatte ich fast das Gefühl, einen historischen Roman zu lesen, obwohl die Handlung im Hier und Jetzt spielt. Die Idylle, die Ruhe, die Landstimmung....das alles hat mich sehr gefesselt und war wie ein Ausflug in eine andere, frühere Welt.

Auch die Beschreibung des Backens und der kreativen Kuchen und Torten war sehr facettenreich und hat mich das Gebäck fast schmecken lassen. Ja, eigentlich hatte ich die ganze Zeit Lust auf Kuchen, obwohl ich eigentlich keinen Kuchen mag.

Lara war mir als Charakter sehr sympathisch. Sie hat Träume und Ziele und bekommt die einmalige Gelegenheit, ihr Talent und ihren Kampfgeist zu beweisen. Trotz einiger Schwierigkeiten gibt sie nicht auf und zeigt, was sie kann und was sie liebt.

Wichtig ist mit bei eher romantischen Büchern auch, dass das Ganze nicht zu kitschig rüber kommt. Die Liebesgeschichte, die sich im Buch entwickelt, kommt jedoch tatsächlich ohne Kitsch und Schnulz aus und wirkt auf mich authentisch und echt. Darum konnte ich mich super auf das mir eher fremde Genre einlassen und mit Lara mitfühlen.
Im Verlauf empfand ich Lara teilweise als etwas naiv und die Schwierigkeiten ihrer Liebesgeschichte als etwas vorhersehbar. Ein bisschen wurden Klischees bedient, was nicht nötig gewesen wäre, weil dieses wundervolle Buch auch ohne Klischees ausgekommen wäre.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, es gibt keinerlei unnötige Längen, im Gegenteil, ich hätte noch 100 Seiten mehr über das Leben auf dem Gutshof, über Torten und Kuchen und über Lara lesen können.

Der Schluss ist stimmig und hat bei mir keine Fragen offen gelassen, sondern mich in einer ländlichen, idyllischen, zufriedenen Stimmung zurück gelassen, an die ich immer noch denke.

Ich empfehle das Buch Lesern, die gerne harmonische, seichtere Liebesgeschichten lesen, die aber einen tieferen Hintergrund haben. Wer sich gerne in die Welt des Backens und des Landadels entführen lassen möchte, sollte hier beherzt zugreifen, denn die Atmosphäre ist einzigartig.