Chick-Lit in den Schweizer Bergen

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"Das kleine Chalet in der Schweiz" ist der 6. Band der "Romantic Escapes" Reihe von Julie Chaplin, bei der alle Romane an touristisch interessanten Orten spielen. Auch bei diesem Band sticht zunächst das ansprechend gestaltete Cover mit angenehmer Haptik ins Auge.

Mina arbeitet als Lebensmitteltechnikerin für eine britische Supermarktkette, wobei sie ihrer Leidenschaft für kreative Küche aber nicht voll nachgehen kann. Als sie ihrem Freund und Kollegen nach nur einem Jahr Beziehung einen Heiratsantrag macht, muss sie zudem erfahren, dass dieser sie mit ihrer besten Freundin betrügt. Sie beschließt, sich eine Auszeit bei ihrer Patentante Amelie zu nehmen, die in den Schweizer Bergen ein kleines Gästehaus betreibt. Dort kann sie sich in kulinarischer Hinsicht richtig austoben, bald kommt aber auch ein neuer Mann ins Spiel.

An sich handelt es sich um eine nette Liebesgeschichte mit einer guten Dosis Lokalkolorit, wobei dieser oft etwas erzwungen in die Geschichte integriert wirkt. Die kulinarischen Elemente machen aber auf jeden Fall Appetit. Protagonistin Mina wirkt für meinen Geschmack leider recht unreif und etwas naiv, da hätte mir auch bei einem Liebesroman eine Hauptperson, mit deren Verhalten ich mich voll identifizieren kann, besser gefallen. Ihre Tante Amelie wirkt mit ihrer Art, ihr Gästehaus zu führen, aber auf jeden Fall sehr sympathisch. Manches an der Geschichte ist etwas vorhersehbar, aber es ist nun mal ein Liebesromane, da ist das verzeihbar. Der Roman eignet sich trotz der Kritikpunkte sicher für einen gemütlichen Herbst- oder Winterabend mit Fernweh auf dem Sofa und richtet sich wohl eher an die etwas jüngere Zielgruppe.