Ein kleiner Urlaub in der Schweiz

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magicblue Avatar

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Dieses Buch ist wie an einem Kaminfeuer in eine Decke eingeschlagen mit einer Tasse Tee in der Hand zu sitzen. Es liefert das, was es verspricht, ein Leseerlebnis nahezu gleich einem Urlaub. Manchmal ist es ein bisschen unrealistisch, aber ich nehme mal an für Realismus liest man so ein Buch nicht unbedingt. Die Figur der Mina ist ganz sympatisch, aber so komplett warm geworden bin ich mit ihr nicht so ganz. Aber ich schätze, das liegt einfach daran, dass ich mich ein bisschen dagegen wehre, dass Mina im Verlauf des Buches ein ganzes neues Leben vor die Füße fällt und sie dafür eigentlich nicht wirklich etwas dazu beiträgt. Andererseits würde das Buch, wenn es anders wäre, nicht so gut funktionieren.

Luke kann man auch mögen, auch wenn er mir jetzt nicht so der liebste Mann in einem Liebesroman ist, über den ich je gelesen habe. Dazu hat er einfach keine Ecken und ist mir zu glatt poliert oder anders formuliert einfach zu nett. Genau das fällt aber auch wieder unter die Rubrik, dass das Buch meines Empfindens einfach ein bisschen unrealistisch ist. Die kleinen Nebengeschichten des Chalets und der Gäste und ihrem Liebesglück tragen wirklich dazu bei, dass sich das Buch mehr organisch anfühlt und eben nicht nur dafür bestimmt ist, einen Mann für Mina zu finden (und natürlich auch, dass Mina auch eine kleine Reise zu sich selbst macht. Nur bei der Häufung fällt mir auf, dass das nicht unbedingt realistisch sein kann. Ich mochte ihre Patin mit dem kleinen Chalet in der Schweiz wirklich sehr gerne und hätte gerne auch so einen Menschen in meinem Leben. Ein bisschen schade fand ich es aber, dass man nicht mehr über das Dorf erfährt, das hätte mich dann doch interessiert.

Auch die ernsteren Themen wie Krebs, Herzinfarkt und Trennung werden, so empfinde ich es, leichtfüßig behandelt und verschwinden dabei doch in ihrer Tiefe nicht. Der vorherrschende Ton des Buches leidet darunter nicht, er bleibt immer noch leicht und zuversichtlich und fühlt sich nach einem schönen und erholsamen Urlaub in der Schweiz an, auch dank des Happy Ends, was in dieser Art Buch fast schon garantiert ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und das Buch besitzt auch einen guten Lesefluss (wenn man denn auch Zeit genug hat um mehrere Kapitel am Stück zu lesen) und als ich dann bei dem Ende angekommen bin, war ich fast ein bisschen enttäuscht, dass ich in dieses kleine Dorf in der Schweiz nicht mehr zurück kommen kann um noch mehr Geschichten davon zu erleben. Was mir allerdings in letzter Zeit immer wieder aufällt und so auch in diesem Buch, trotz Lektorat finden sich so einige Rechtschreibfehler oder eher Tippfehler in diesem Buch.

Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt perfekt zum Buch. Es weckt auch gleich ein kleines bisschen das Urlaubsgefühl, das einen auch in dem Buch dann begrüßt. Allerdings finde ich das Material, wenn auch vielleicht besser für die Umwelt, nicht unbedingt widerstandsfähig. Ich hatte das Buch ein paar Mal in meiner Tasche und an den Ecken und Kanten sieht man nun leichte Abnutzungsspuren, die normal bei Büchern nicht so schnell auftreten.

Das Problem, das ich auch allgemein mit dem Buch hatte, war, dass zwischen dem Gewinn auf Vorablesen und dem Zeitpunkt als ich es wirklich in der Hand halten konnte ungefähr zwei Monate vergingen. Das Problem war dann auch ein bisschen, dass ich gerade ein anderes Buch las und davon abgesehen auch nicht mehr allzu viel Zeit hatte um zu lesen.

Insgesamt würde ich das Buch empfehlen, als Liebesroman und auch als Liebesroman, der in der Schweiz spielt. Ich werde sicher noch einen Blick auf andere Bücher der Autorin von dieser Serie werfen.