Ganz nett

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throughmistymarches Avatar

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Lebensmitteltechnikerin Mina ist nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben: als sie ihrem Freund einen Heiratsantrag macht, muss sie entsetzt feststellen, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrügt; außerdem erfüllt ihr Job, indem sie Rezepte für Fertiggerichte erstellt, so gar nicht. Aber gleichzeitig ist sie viel zu umtriebig und impulsiv, als sich über ihre Situation klar zu werden. So richtig zur Ruhe kommt sie auch nicht als sie kurzerhand eine kleine Auszeit nimmt und zu ihrer Patentante Amelie in die Schweiz fährt, die dort ein kleines Gästehaus führt. Gleichzeitig merkt sie aber, dass ihr die Leute dort guttun, die Natur der Berge und vor allem das gemeinsame Werkeln mit Amelie in der Küche, wo sie sich endlich kreativ ausleben kann und allerlei Schweizer Leckereien zubereitet.

Das war mein erstes Buch aus der “Romantic Escapes” Reihe von Julie Caplin, obwohl sie ja sehr gehypt sind. Um ehrlich zu sein: ich war ein wenig unbeeindruckt. Das Buch war nett – eine schnell und leicht zu lesende Geschichte – aber auch nichts Besonderes. Stellenweise war es mir zu repetitiv, so wird zum Beispiel bei jeder Gelegenheit betont, was für eine tolle Gastgeberin Amelie ist und wenn neue Figuren auftauchen (was häufig der Fall ist), dann ist der erste Dialog mit Mina immer eine Art Kurzlebenslauf. Auch die Infos über die Schweiz, die regelmäßig in den Gesprächen eingeworfen werden, kommen sehr unnatürlich rüber, als würde jemand eine Wikipedia Seite zitieren. Da hatte ich mir irgendwie mehr erwartet. Appetit macht der Roman aber auf jeden Fall: ich esse, koche und backe selbst sehr gerne und obwohl ich wohl grundsätzlich ein wenig vertrauter mit der Schweizer Küche bin als Mina, so sind immerhin die Szenen, in denen geschlemmt wird richtig toll. Obwohl ich kein Kalbfleisch esse und Pilze hasse, hätte ich jetzt richtig Lust auf ein Zürcher Geschnetzeltes und die Baseler Kirschenbrottorte werde ich ausprobieren, sobald mal wieder ein altbackener Hefezopf rumliegt.