Nette, kurzweilige Geschichte
Also eigentlich müsste der Schriftzug auf dem Cover „Das KLUGSCHEIßERCHEN“ heißen - schließlich gibt es seit 2008 auch ein großes ß und nach einem Diphthong folgt im Deutschen… Ja, ich weiß! Das hier ist eine Rezension und keine Lektion über die deutsche Rechtschreibung! Aber wer ist nicht manchmal gern ein Klugscheißerchen? Genau darum geht es in dem neusten Kinderbuch von Marc-Uwe Kling: Theo und Tina aus der Bilderbuchfamilie Theufel lernen, nachdem sie sich am Abendbrottisch (wobei: Es gab gar kein Brot!) altklug geäußert haben, das Klugscheißerchen kann, dass ihnen beim Spielen erscheint und noch viel mehr besser weiß als sie. Am nächsten Tag ist es weg - wie kann die Familie es zurückholen? Ein bisschen hat mich die Familie in ihrer Kartoffeligkeit an Conny und ihre Familie erinnert, weshalb ich mich auch gefragt habe, ob eher Erwachsene und altkluge Kinder Freude an der Geschichte haben werden - schließlich kann man manche Witze und Anspielungen nur verstehen, wenn man z.B. weiß, welches Mädchen ein Pferd hochheben kann. Andererseits kann man vielleicht auch lachen, wenn man Familien wie die Theufels aus dem eigenen Umfeld kennt - und dann froh sein kann, dass die eigene Familie nicht so ist. Im Vergleich mit dem „Neinhorn“ fand ich die Geschichte insgesamt nett und kurzweilig, aber nicht so voller Fantasie und Sprachwitz wie das „Neinhorn“.