Witzig, wild, wunderbar

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lily2311 Avatar

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Das krasseste Tier der Erde ist ein Kinderbuch, das nicht nur Kinder begeistert. Ich hatte beim Vorlesen (oder auch einfach beim Selberlesen) richtig Spaß – und genau das macht für mich ein gutes Kinderbuch aus: wenn es alle Generationen zum Lachen bringt, zum Staunen und manchmal sogar ein bisschen zum Nachdenken.

Die Geschichte ist rasant, frech, liebevoll gereimt und randvoll mit absurden Ideen, die wunderbar überspitzt erzählt sind. Die Hauptfigur – ein etwas überambitioniertes Tier, das unbedingt das krasseste von allen sein möchte – stolpert durch Vergleiche, Wettkämpfe und Selbstüberschätzungen, die herrlich unterhalten. Dabei geht’s um mehr als nur witzige Tierfakten (die auch drinstecken): Es geht auch um Selbstbild, Vergleiche und darum, was es eigentlich bedeutet, „besonders“ zu sein.

Besonders gelungen finde ich die Sprache. Kai Lüftner hat einfach ein tolles Gespür für Rhythmus, Wortwitz und Timing. Die Reime sitzen, der Ton ist locker, frech, aber nie respektlos – ideal zum Vorlesen mit viel Spaß in der Stimme. Ich musste mehrfach laut lachen – und das passiert mir bei Kinderbüchern nicht ständig.

Die Illustrationen von Friederike Ablang passen perfekt dazu. Bunt, überdreht, mit vielen liebevollen Details, die man auch beim zweiten oder dritten Blättern noch entdeckt. Man merkt, wie viel Spaß auch visuell in der Geschichte steckt.

Einziger Mini-Kritikpunkt: An wenigen Stellen ging es mir fast ein bisschen zu schnell – da hätte ich gern noch einen Moment länger verweilt. Aber das spricht vermutlich eher für die Begeisterung beim Lesen.

Das krasseste Tier der Erde ist klug, lustig, laut – und hat trotzdem eine schöne Botschaft. Ein echtes Highlight im Kinderbuchregal.