Glavinic lässt keine Wünsche offen

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eskalina Avatar

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...oder nur die seines Protagonisten Jonas, was sich im späteren Verlauf der Geschichte aber erst noch zeigen wird. Jonas - untreuer Ehemann, Vater zweier Söhne und Angestellter in einer Werbeagentur, bekommt ein ungewöhnliches Angebot von einem Mann, der weder mit einer Fee noch mit einem Zauberer Ähnlichkeit hat. Wer unrasiert ist, weiße Leinensackos und Goldkettchen trägt, der entspricht nicht dem allgemeinen Bild eines uneigennützigen Wohltäters und so ist Jonas  sehr verwundert, als ausgerechnet dieser Mann ihn anspricht und ihm drei Wünsche erfüllen will. Allerdings bezieht sich seine Verwunderung mehr auf das, was der Mann  über sein Leben weiß, als dass er das Angebot ernst nimmt und so vergisst er ihn nur allzuschnell und lässt sich wieder von seinem ganz alltäglichen Wahnsinn gefangen nehmen - Doch ein winzig kleiner Gedanke scheint sich da doch in seinem Hinterkopf fest gesetzt zu haben...

Glavinic macht es schon auf den ersten Seiten spannend. Wie schon in "Das bin doch ich" vermag er es mit seiner erfrischenden Art, in der immer auch ein leiser Hauch Gesellschaftskritik mitschwingt, den Leser sofort zu fesseln. Man will unbedingt wissen, wie es weiter geht mit Jonas und seinen drei freien Wünschen. Werden sie ihm tatsächlich erfüllt, oder verändert sich einfach nur sein Blick auf das Leben und seine Einstellung zu seiner Umgebung? Noch sind alle Möglichkeiten offen und es bleibt abzuwarten, wessen Wünsche erfüllt werden -  Die des Protagonisten, oder die des Lesers, der sich einen Glavinic wünscht, wie er ihn kennt...