Was wäre, wenn unsere Wünsche in Erfüllung gehen?

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Der Mann, der Jonas im Park anspricht, weiß zuviel über Jonas. Jemand der mir erzählt, mit wem ich meine Frau betrüge, kann doch nur ein Erpresser sein denkt Jonas. Und nun bietet der Fremde an, Jonas drei Wünsche zu erfüllen. Der junge Vater hat nach einer durchfeierten Nacht nicht gerade seinen besten Tag und kann sich nur schlecht auf das Gespräch mit dem Fremden konzentrieren. "Es geht nicht darum, was Sie wollen, sondern darum, was Sie sich wünschen," betont der Mann. Jonas könnte sich wünschen, mehr über den Tod zu wissen,  nicht mehr so träge zu sein oder er könnte den Fremden bitten, die Dinge besser zu verstehen. Der pfiffigste Wunsch ist der, dass sich für Jonas alle seine Wünsche erfüllen werden.

 

In der nächsten Szene treffen wir Jonas zu Hause im Kreis von Frau und zwei kleinen Kindern. Jonas Frau Helen möchte sich beruflich verändern und hat am mangelnden Engagement ihres Mannes in der Kinderbetreuung allerlei auszusetzen. Das Gespräch der Eltern über einen Kinderarzt-Besuch weist darauf hin, dass einer der kleinen Jungen eine Wachstumsstörung hat, deren Grund noch nicht herausgefunden wurde. Hätte Jonas als Vater eines Sorgenkindes nicht allen Grund sich etwas zu wünschen? Ein Mann mit einer heimlichen Geliebten  und Zoff in der Familie, möglicherweise ein Mann, der mit seinem Arbeitplatz unzufrieden ist – ich bin sehr gespannt, welche Wünsche sich für Jonas erfüllen und ob es ihm so gehen wird wie Ilsebill im Märchen "Vom Fischer und seiner Frau". Mich hat Thomas Glavinic mit Jonas und Helens Geschichte sofort  ins seinen Bann gezogen.