Bemüht hintergründig

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friedrich Avatar

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Der Roman "Das Leben der Wünsche" von Thomas Glavinic beginnt mit einer interessanten Begegnung. Dem erfolglosen Werbetexter Jonas begegnet ein Fremder, der ihm das Angebot macht, seine Wünsche zu erfüllen. Er betont, dass es nicht darum gehe, dass sich das erfülle, was er wolle, nur seine Wünsche würden erfüllt.

Bald schon steigen die Kurse seiner Aktien und seine Frau stirbt - der Weg zu der Geliebten scheint frei. So addiert sich eins zum anderen, aber für den Leser ist schon bald keine Struktur mehr erkennbar und man fragt sich, wozu die einzelnen Episoden erzählt werden. Ein Zusammenhang mit der Ausgangssituation ist nicht mehr erkennbar, sie scheint nur als ein Aufhänger für einen interessanten Einstieg gewählt worden zu sein.

Zunehmend verliert sich die Hauptfigur in Phantastereien, deren Sinn man nicht entschlüsseln kann, und ein Bezug zum durchaus interessanten Einstieg wird immer unerkennbarer. Zum Schluss bleiben nur Wahrnehmungsfetzen, deren Bedeutung nicht dechiffriert werden kann und die den Leser zutiefst unzufrieden, nicht aber nachdenklich zurücklassen.