Das Leben der Wünsche

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tsubame Avatar

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Glavinics neuester Roman erzählt von dem 35jährigen Jonas, dem ein fremder Mann mit einer Bierfahne in Aussicht stellt, ihm drei Wünsche zu erfüllen. Jonas, der das Ganze zunächst für einen Scherz hält, wünscht sich statt dieser eine unbegrenzte Anzahl weiterer Wünsche. Doch er hat nicht mit seinen unterbewussten Wünschen gerechnet. Diese übernehmen plötzlich die Regie in seinem Leben und eines Tages liegt seine Ehefrau tot in der Badewanne.

Das Buch startet gut und macht neugierig, hat mich aber letztendlich maßlos enttäuscht. Sei es, dass mir die ständige SMS-Schreiberei furchtbar auf die Nerven ging oder die Oberflächlichkeit der Protagonisten, bei denen außer Sex nicht wirklich viel stattfindet; dieser dafür in den verschiedensten Variationen und auch gerne mal zu dritt, wenn einen ein Kollege darum bittet. Mich hat vieles daran an die "Problemchen" erinnert, die man in den Blogs diverser Frauenmagazine diskutiert. Ist das alles, womit sich die Generation 30+ heute beschäftigt?

Warum das Buch auf der Longlist zum deutschen Buchpreis gelandet ist, bleibt mir unverständlich. Ich glaube schon, dass Thomas Glavinic gut schreiben kann, aber vielleicht fehlt ihm einfach ein Thema, das auch seine Leser interessieren könnte.