Ein sehr ungewöhnliches Buch

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sillesoeren Avatar

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Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt auf dieses Buch und ziemlich enttäuscht, es nicht gewonnen zu haben. Um so enttäuschter bin ich jetzt nach Ende der Lektüre. Es hatte so vielversprechend begonnen und hat so stark nachgelassen.

Ausgangslage: Jonas führt ein ziemlich normales Leben. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und eine Geliebte. Seinen Job mag er nicht. Alles eher unbefriedigend, denn er hat nicht die Kraft, sich eine neue Stelle zu suchen und/oder seine Frau zugunsten seiner Geliebten zu verlassen, weil dann ja seine Kinder ohne Vater wären und Maries Sohn ebenso. In diese Situation hinein gewährt ihm ein Fremder drei Wünsche.

Vielleicht bin ich ja zu dumm für dieses Buch, aber ich kann bei den nun folgenden Ereignissen nicht erkennen, ob dies wirklich Jonas' Wünsche sind, z.B. bei dem Seilbahnunglück, beim Tod seiner Frau und dem Flugzeugabsturz, den er erkältet und verrotzt verpasste. Soll mich dies dazu bringen, dass Jonas durch bloßes Denken diese Geschehnisse herbei geführt hat? So in etwa dachte ich nach der Leseprobe, dass die weitere Handlung verläuft. Je mehr ich aber las, desto bizarrer wurde die Handlung. Mir will nicht klar werden, ob die nächtliche Bootfahrt ein böser Traum oder Realität war. Es wird immer abstruser, mitunter hatte ich den Eindruck, in eine surreale Traumwelt hinein gezogen zu werden. Immer mehr aus meiner Sicht zusammenhanglose Fragmente wurden aneinander gereiht. Sicher: ich habe verstanden, dass Jonas eben an der Erfüllung seiner Wünsche zugrunde geht. Aber gefallen hat mir das Buch nach dem ersten Drittel nicht und ich war mehr damit beschäftigt, mich nach der bevorzugten Droge des Autors während des Schreibens zu fragen als nach dem Fortgang der Romanhandlung. Wie gesagt: ich gehe davon aus, dass ich zu dumm für dieses Buch bin und es irgendwann einmal mit Woyczek, Grass & Co. auf der Pflichtleseliste gymnasialer Oberstufen zu finden sein wird. Ich jedoch werde es weder weiter empfehlen noch mich für andere Bücher des Autor interessieren.