Tolles Zeit- und Lokalkolorit, verpackt in einem spannenden Beginn

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Das Berlin der frühen 20er Jahre ist schon die Königsklasse des historischen Romans - gern und oft als Setting gewählt, manchmal trivial, oft eher Fließband und spätestens seit "Babylon Berlin" auch Tummelplatz für allerlei literarische Genre-Experimente im gehobenen Belletristikbereich. Wo Helene Sommerfelds Geschichte der Polizeiärztin Magda Fuchs hineinfällt, bleibt noch abzuwarten, aber nach einem holprigen Beginn in Hildesheim, in dem unsere künftige Protagonistin vom (gewaltsamen) Tod ihres frischgebackenen Ehemanns erfährt und dessen Dialoge seltsam blutleer geraten sind, tauchen wir bereits ab in den Großstadtmoloch des frühen 20. Jahrhunderts und begleiten Magda zu ihrem ersten Einsatz als Polizeiärztin in Berlin. Das ist lebendig beschrieben, aber wenig beschönigend und mit viel Gefühl für die eher grimme Atmosphäre des verruchten Berlins. Eine lohnenswerte Leseprobe, deren Fortgang man sehnsüchtig erwartet - ich will mehr! "Das Leben, ein ewiger Traum" mag einen sperrigen Titel haben, gewinnt aber mit Leichtigkeit die Krone als Leseproben-Highlight dieser Woche.