"Aber es geht ja gar nicht um Taniguchi Daisuke..."

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Dass Taniguchi Daisuke - so mysteriös und faszinierend der Fall auch sein mag - nicht im Mittelpunkt des Romans steht, wird schon nach der Leseprobe (bei der es sich interessanterweise einmal um das dritte und nicht das erste Kapitel handelt) deutlich. Der Fokus liegt auf Kidos Leben, das sich innerhalb weniger Seiten als nicht so glücklich entpuppt, wie es den Anschein haben mag. Die anfängliche Episode mit der Schwangeren zeigt deutlich, wie stark die Konventionen in Japan wirken, denn ein Gespräch mit ihr hätte alle anderen zum Nachdenken gebracht. Kidos Glück ist eigentlich sein Sohn, die Beziehung mit seiner Frau scheint eher in eine Sackgasse geraten zu sein, zumal auch seine Schwiegerfamilie mit seiner koreanischen Herkunft nicht ganz zufrieden ist. Das Cover ist so faszinierend wie der Text, der sehr flüssig und elegant erscheint. Ein Mann im Profil schaut auf sein Gegenüber - so sieht man immer nur eine Hälfte seines Gesichts und fragt sich, welche Seite dieser Person gerade zu sehen ist.