Doppelidentität

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joberlin Avatar

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Eine geheimnisvolle, ja beunruhigende Geschichte ist das: Der Anwalt Kido Akira wird beauftragt, Erbschaftsangelegenheiten für die Witwe des gerade verstorbenen Taniguchi Daikura zu regeln, als sich herausstellt, dass sich wohl jemand ganz anderes diesen Namen, diese Identität angeeignet hat. Doch ist das wirklich so? Noch lässt sich das nicht mit Gewissheit sagen.

In dieser Leseprobe lernen wir zunächst die Protagonisten kennen. Der Stil erscheint ungewöhnlich, ein bisschen geschwätzig ist Anwalt Akira, schwankend zwischen Banalem und Tiefgründigem, fällt es mir noch schwer, Wichtiges und Unwichtiges zu unterscheiden.
Folgende Frage steht dabei im Mittelpunkt: Inwieweit bestimmt die Vergangenheit das Heute? "Zweifellos ist die Gegenwart das Ergebnis der Vergangenheit", lässt Autor Hirano seinen Protagonisten sagen, der offensichtlich mit seinem eigenen Leben gar nicht so recht zufrieden ist. Akira ist jedenfalls fasziniert von der Geschichte um diese Doppelindentität, die übrigens auf dem Cover schon sehr gut angedeutet wird. "Irgendwann als jemand anderes ein neues Leben beginnen…" das hat schon was, viele von uns werden so schon mal gedacht haben. Aber geht das so einfach? Ein Leben wie eine Schlangenhaut abstreifen und ganz neu und ganz anders beginnen?

Bei diesem Roman handelt es sich nach meinem Eindruck um anspruchsvolle Literatur mit philosophischen Elementen, spannend verpackt. Ich würde gerne weiterlesen.