Typisch asiatisch reduziert

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singstar72 Avatar

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Ich bin begeistert und fasziniert! Die Literatur Japans ist seit vielen Jahren mein besonderes "Steckenpferd", und da kann es mich nur freuen, einen neuen Stern an diesem Himmel zu entdecken.

Ich finde, Hirano reiht sich ganz hervorragend ein in die Riege japanischer Gegenwartsautoren. Seine Schreibweise ist sehr reduziert, was auf den ersten Blick verwirren könnte. Aber das gibt es auch bei anderen Autoren, wie Murakami.

Und wieder haben wir es mit einem einsamen, verwirrten männlichen Helden zu tun! Typisch japanisch, bleibt vieles im Untergrund, und wird nur angedeutet. Der Held sitzt nachts auf der Couch, trinkt, und denkt nach. Sehr geschickt, die Leseprobe damit beginnen zu lassen! Obwohl es mich leicht irritiert hat, da diese Szene eigentlich aus dem dritten Kapitel stammt. Wie mag das Buch wohl wirklich beginnen...?

Ich rätsele schon jetzt, was später passieren mag. Der Auszug hat bisher ebenso Anklänge an Detektiv- wie an Entwicklungsromane. Rabbit Angstrom von John Updike lässt ebenso grüßen, wie Joel Dicker mit seinen Romanen um das Aufklären von verworrenen Biographien. Aber wir werden sehen. Ich würde dieses Buch ausgesprochen gerne gewinnen!