Fremde Identitäten

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la_sagne Avatar

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Keiichiro Hirano erzählt in „Das Leben eines Anderen“ die Geschichte des Scheidungsanwalts Akira Kido, der schon länger mit seinem Privatleben hadert. Durch einen neuen Fall taucht er tief in den illegalen Handel mit Identitäten ein. Was ihn zunächst schockiert, fasziniert ihn nach und nach immer mehr. Auf der Suche nach Wahrheit stellt Kido sich zunehmend essentielle Fragen über sein eigenes Dasein.
Hiranos Roman ist neben einer spannenden Detektivgeschichte auch ein philosophisches Werk über Identität, Liebe und Lügen. Leider schafft Hirano es nicht, das erzählerische Niveau konstant hoch zu halten. Bisweilen wirken manche Szenen und Dialoge belanglos und sind wenig spannend. Gerade gegen Ende geht dem Autor die Luft aus. Dafür erfährt der Leser einiges über Japans Geschichte und den Umgang mit Menschen, die von der Gesellschaft ausgestoßen werden.