Identitäten

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Mir gefällt es, in für mich völlig fremde Welten einzutauchen beim Lesen. Ich mag daher gern japanische Autoren, so wie hier.
Eine Mandantin wendet sich an ihren früheren Scheidungsanwalt, da ihr zweiter Ehemann offensichtlich eine falsche Identität angenommen hat. Der Fall als solcher ist schon interessant, noch interessanter ist allerdings alles, was so nebenbei erzählt wird. Vom Familienleben, vom Gerichtssystem, der Verwaltung und von Beerdigungen. Der Roman braucht seine Zeit, ich habe recht lange gebraucht, um zu Ende zu lesen. Die Geschichte fließt sachte, er bietet viel Stoff zum Nachdenken. Nicht ganz einfach für mich war es, die Beteiligten auseinander zu halten. Die Namen der Protagonisten blieben mir wirklich fremd, ich musste schon mal zurückblättern. Ein mehrfaches Tauschen von Identitäten forderte mich dann doch heraus. Trotzdem hat mir diese ruhige Geschichte gefallen, vielleicht gerade, weil sie so ungewöhnlich erzählt wird.