Wer ist Wer?

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frollein_wunderbar Avatar

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"Das Leben eines Anderen" ist das erste ins Deutsche übersetzte Buch des japanischen Bestsellerautors Keiichirō Hirano

Inhalt:
Als Daisuke bei einem Unfall stirbt nimmt seine junge Ehefrau Rie Kontakt zu dessen Familie auf. Als sein Bruder für die Trauerfeier anreist, erkennt er ihn auf den Fotos nicht, der Tote ist ihm vollkommen unbekannt. Daisuke scheint in jungen Jahren mit seiner Vergangenheit abgeschlossen zu haben und eine neue Identität angenommen zu haben. Doch wessen Witwe ist Rie nun? Der Rechtsanwalt Kido versucht es herauszufinden und stellt dabei auch seine eigene Identität in Frage.

Kann man jemand Anderes werden, in die Rolle einer fremden Person schlüpfen? Wird man so auch die Last der Herkunft los? Keiichirō Hirano hinterfragt in seinem Roman, was einen Menschen ausmacht, wie er sich selbst definiert, in was man sich verliebt. Es sind spannende Denkansätze, zuweilen ist die Geschichte daher philosophisch angehaucht. Gleichzeitig ist es eine Detektivgeschichte und auch gesellschaftspolitische Themen kommen zur Sprache.
Das Buch ist nicht sehr lang, es ist leicht lesbar, die Seiten fliegen nur so vorbei. Jedoch blieb mir alles zu vage, zu oberflächlich, viel spielt sich in den Gedanken Kidos ab, doch die drehen sich im Kreis und wiederholen sich teilweise. Eine kontinuierliche Handlung konnte ich nicht ausmachen, was den Pepp total rausnimmt. Leider hat der Autor meines Erachtens das Potenzial der Idee nicht ausgeschöpft.