Ein nostalgischer Wohlfühlroman

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Ich bin großer Christoph Kramer-Fan, doch für diese Rezension setze ich meine Fan-Brille kurz ab: Sein Debütroman »Das Leben fing im Sommer an« spielt im Sommer 2006 – einer Zeit voller Rekordhitze und der Euphorie der Fußball-Weltmeisterschaft. Im Mittelpunkt steht der 15-jährige Chris, der seine Tage im Freibad verbringt und die Abende mit Freunden auf einer alten Scheune ausklingen lässt. Er träumt davon, Fußballprofi zu werden. Als sich Debbie, das schönste Mädchen der Schule, für ihn interessiert, gerät sein Leben in Bewegung.

Auch ich war 2006 15 Jahre alt, und die Geschichte weckte nostalgische Gefühle (mein 4You-Rucksack ist mir bis heute peinlich – I feel you, Chris). Doch Nostalgie allein reicht leider nicht aus, um einen fesselnden Roman zu tragen. Es fehlte für mich etwas an Tiefe und emotionaler Kraft. Die Dialoge tragen wenig zur Charakterentwicklung oder Handlung bei. Auch wenn einige Szenen einfühlsam geschrieben sind, verlieren andere schnell an Wirkung. Die Charaktere bleiben dadurch eher eindimensional, sodass es schwerfällt, sich wirklich in sie einzufühlen. Das Buch lebt mehr von den eigenen Erinnerungen, als man selbst 15 war.

Gegen Ende gibt es einen Schlüsselmoment, der den Roman wieder aufwertet!

Es ist ein Wohlfühlroman und gute Unterhaltung! Ein Abseits ist es keineswegs!