Zurückversetzt in der Zeit

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katyleh Avatar

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Christoph Kramers Das Leben fing im Sommer an ist mehr als nur eine Geschichte über Fußball – es ist eine Erzählung über das Erwachsenwerden, über Träume, Zweifel und die ersten Erfahrungen mit der Liebe. Besonders beeindruckt hat mich, wie authentisch die Gefühlswelt des Protagonisten beschrieben wird. Man spürt seine Unsicherheit, sein Hoffen, sein Ringen mit sich selbst, während er versucht, seinen Platz in der Welt zu finden.

Und dann ist da Debbie. Das Mädchen, das ihn fasziniert, das in seinem Kopf immer ein bisschen größer und unerreichbarer wird. Kramer beschreibt ihre Begegnungen mit viel Feingefühl – die kleinen, scheinbar bedeutungslosen Momente, die doch so viel auslösen. Die Blicke, die kurzen Gespräche, das ständige Fragen: Bedeutet das gerade etwas oder bilde ich mir das nur ein? Es ist diese typische erste Verliebtheit, voller Zauber, aber auch voller Unsicherheit, und genau das macht sie so greifbar.

Der Sommer, in dem die Geschichte spielt, fühlt sich an wie ein Schwebezustand: zwischen Kindheit und Erwachsensein, zwischen Euphorie und Ernüchterung. Kramer fängt diese Stimmung mit einer Leichtigkeit ein, die trotzdem viel Tiefe hat. Sein Schreibstil ist direkt und ungekünstelt, fast so, als würde man einem Freund zuhören, der von damals erzählt. Und genau das macht das Buch so lesenswert – es fühlt sich echt an, wie eine Erinnerung, die man selbst hätte haben können.