Ab sofort habe ich meinen eigenen Blog

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Constance Harding ist 53, lebt gut versorgt durch ihren Anwaltsmann in einem eigenem Haus in England und ist sehr konservativ und weltfremd. Dank ihres Sohnes öffnet sie sich dem Internet und fängt an in einem eigenen Blog zu schreiben. Neben dem Wechselläuten, Blumenbinde-Kränzchen, den wöchentlichem Gottesdienst- und Mutterbesuch passiert nicht viel Aufregendes im Leben der 53-Jährigen. Deshalb hat Constace viel Zeit sich in das Leben ihrer zwei erwachsenen Kinder und der Nachbarn einzumischen, übersieht dabei aber was um sie herum wirklich passiert. Nach und nach muß sie dann aber doch erkennen, dass ihre gut gemeinten Einmischungen nicht den gewünschten Erfolg haben und dass das Leben nicht so einfach ist, wie sie es gerne hätte.

Ceri Radford ist ein in weiten Teilen amüsanter und locker unterhaltender Roman gelungen. Die Ich-Erzählerin Constance läßt den Leser mit Hilfe von Blogeinträgen an ihrem Leben und dem Leben ihrer Verwandten und Bekannten teilhaben. Dabei überrascht sie mit einer unglaublichem Naivität, die teilweise schon an echte Dummheit grenzt. Dies macht vorallem im ersten Teil des Romanes den besonderen Reiz der Geschichte aus, kann aber zwischedurch auch schon fast nerven. Allerdings hat so der Leser das Gefühl, ständig einen Schritt weiter und klüger zu sein als die Hauptperson. Erst als Constance nach und nach beginnt die Dinge zu durchschauen und sich die Dinge so ganz anders entwickeln, als Constance erwartet, beginnt sie sich neu zu entwickeln und die Geschichte bekommt im weiteren Verlauf nocheinmal eine ganz andere "Würze" und tatsächlich passiert auch für den Leser Unerwartetes.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er läßt sich sehr gut lesen und ist sehr,sehr unterhaltsam. Zum Glück entwickelt sich die Geschichte und Constance ungefähr ab der Mitte des Buches dann doch nocheinmal in eine (etwas) andere Richtung. Ungefähr zu dem Zeitpunkt als ich dachte, dass ich dieses eintönige, egozentrische und naive Geschreibsel von Constance (was am Anfang noch witzig ist) wirklich nicht mehr lange ertragen werde, beginnt sich Constances Leben radikal zu ändern. Am Ende geht natürlich alles gut aus und genau so erwartet ich auch von einem Roman dieser Art.

Diese Buch läßt einen Schmunzeln, Lachen und ausgiebig mit den Kopf schütteln:ein sehr unterhaltsamer Frauenroman mit nur kleinen Schwächen.