Aus dem Leben gegriffen

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yetigang Avatar

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Das neue Jahr beginnt und Constance Harding goes bloggen. Da sie zu Weihnachten von Ihrem Mann Jeffrey einen Laptop geschenkt bekam und ihr Sohn Rupert ihre ständigen Anrufe satt hatte und ihr darum geraten hat, einen eigenen Blog zu verfassen, sitzt sie nun fast täglich und schreibt über dies und das. Mit einer hinreißenden Naivität und von "Problemen" gebeutelt, wie sie nur bei einer besser situierten Britin (oder vielleicht doch auch bei anderen Frauen) vorkommen können, erzählt sie dem Leser, was sie den lieben langen Tag so bewegt. Man bekommt einen Einblick in das Leben mit ihrem Mann, der Haushälterin, Sohn und Tochter, der Wechselläutgruppe, der Kirchendekorateurinnen und der Kollegen ihres Mannes. Dabei versucht Constance voller Inbrunst, die Welt um sich herum ein wenig zu verbessern, was - wie schon zu erwarten ist - ziemlich in die Hose geht.

Alles in allem ein ziemlich humorvolles Buch, das einem aber auch zeigt, dass fast nichts im Leben nach dem Plan läuft, den man für sich und seine Lieben zurecht gelegt hat. Ich hatte schnell das Gefühl, eine Freundin zu sein, die mit Constance mitfiebert und oft gedacht hat, dass man so blind doch gar nicht sein kann, um die sozusagen mit Leuchtpfeilen markierten Hinweise auf das für alle - außer Constance - so Offensichtliche zu sehen.

Die stets detailierte Beschreibung von Bekleidung und Frisuren aller Anwesenden und deren ausführliche Bewertung gibt dem Leser einen Einblick, wie Constance so tickt. Genial gemacht. Wirklich empfehlenswert.