Aus dem turbulenten Leben einer englischen Lady

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fannie Avatar

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Constance Harding ist 53 Jahre alt, verheiratet, Mutter zweier Kinder und Chefin einer nachlässigen litauischen Haushälterin. Dank ihres gut verdienenden Gatten Jeffrey kann sie sich mit voller Hingabe ihrem großen Hobby - dem Wechselläuten in der örtlichen Kirche - und ihrem Papagei Darcy widmen. Doch hauptsächlich ist Constance damit befasst, einsame Herzen im Kreise ihrer Familie und Freunde zusammenzubringen. Ihre Künste als Kupplerin scheitern dabei allerdings mehrere Male eklatant. Sie ist trotzdem so konzentriert bei der Sache, im Leben von ihr nahestehenden Menschen Regie zu führen, dass ihr dabei gar nicht auffällt, dass sie sich besser um ihr eigenes kümmern sollte...

"Das Leben ist kein Gurkensandwich" ist das turbulente, überdrehte und witzige Internettagebuch von Constance Harding, in dem eine Katastrophe die nächste jagt. Autorin Ceri Radford hat spleenige und unverwechselbare Charaktere geschaffen, die eine ganze Menge Klischees erfüllen. Allerdings schleicht sich trotz aller Ereignisse auch ein wenig Monotonie ein, denn schon bald kennt der Leser die Woche von Constance Harding in- und auswendig: Am Dienstag steht das Wechselläuten auf dem Programm, am Donnerstag trifft sie sich mit ihren Blumenschmuck-Frauen in der Kirche und jeden Sonntag besucht sie folgsam ihre Mutter. Und obwohl ich Constance überwiegend als positiv empfunden habe, kommt man manchmal nicht umhin, von ihrer Art - eine Mischung aus Naivität, Snobismus und Einmischerei - genervt zu sein.

Alles in allem ist „Das Leben ist kein Gurkensandwich“ eine unterhaltsame und amüsante Geschichte, bei der man gut abschalten kann, aber kein Buch, auf das die Welt gewartet hat.

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Rezensionen: Eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt. Georg Christoph Lichtenberg :-)

Alle meine Rezensionen und Leseeindrücke findet ihr auch unter http://buchstabenfaengerin.wordpress.com