Das kleinbürgerliche Leben kann so abwechslungsreich sein

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chaosbaerchen Avatar

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Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, und es fiel mir schwer, es aus der Hand zu legen. Dabei schien es zunächst nicht sehr anspruchsvoll zu sein; man hat sich eher darüber amüsiert, wie die brave und spießige Ich-Erzählerin so naiv sein kann, die offensichtlichsten Dinge nicht mitzubekommen (Mann schläft mit Haushälterin, Tochter macht Urlaub anstatt zu arbeiten usw.). Irgendwann wurden die beschriebenen Probleme immer abstruser, zum Glück aber ohne gänzlich unglaubwürdig zu werden. Und als das Buch dann in Richtung Klamauk abzudriften droht, wird es auf einmal ernster: Man fängt an, Mitleid mit Constance zu entwickeln, und wünscht ihr, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt. Das gelingt ihr bis zum Ende auch so leidlich - gerade so, dass es nicht unglaubwürdig ist, dass man aber trotzdem das Gefühl hat, dass alles in die richtigen Bahnen gelenkt wurde.

Unter dem Strich bleibt, dass ich mich immer darauf gefreut habe, weiterzulesen. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen.