Nöte und Sorgen einer Kleinstadt-Engländerin

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mammutkeks Avatar

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Constance Harding, 53, Hausfrau, Mutter, Ehefrau - und unzufrieden, schreibt ein Jahr lang in einem Blog über ihr Leben in einer englischen Kleinstadt im Süden Londons. Neben den Problemen mit den Familienmitgliedern: Mann Jeffrey, Sohn Rupert und Tochter Sophie, geht sie ihren Hobbys nach: Wechselläuten in der Kirche und Blumenstecken - ebenfalls in der Kirche. Neuestes Hobby ist der Blog, in dem sie fast täglich Eintragungen macht - mehr oder weniger lang, mehr oder weniger interessant.

Interesse für das kleinbürgerliche Leben einer Mittfünfzigerin muss der Leser auf jeden Fall mitbringen, um diesen Roman bis zum Ende lesen zu können. Denn eigentlich ist in der Handlung nichts wirklich von Interesse - weder die diversen Partnervermittlungsversuche von Constance, die auch vor ihren Kindern nicht Halt machen, noch die Problemchen und Probleme rund um sie herum.

Radford hat nicht Rosamunde-Pilcher-"Niveau", aber dieser Blog-Roman wartet auch nicht wirklich mit Neuem auf. Positiv zu vermerken ist ein zwischenzeitlich aufblitzender schwärzlicher, englischer Humor. Dieser ist jedoch zu selten zu lesen, um dem Roman mehr als zwei Sternchen zu geben. Denn vor allem die langwierigen Beschreibungen von klassengemäßer Kleidung, von bürgerlichen Einkaufserlebnissen und vor allem die absolute Naivität der Protagonistin sind ärgerlich - und machen daraufhin die Nutzung des Blogs unlogisch.