Dieses Buch ist ein Hand-und Augenschmeichler.

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geschwaetz Avatar

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Von der Gestaltung und Ausstattung dieses Buches war ich sofort begeistert. Das Cover macht neugierig auf das gesamte Bild. Man möchte die Leinwand nehmen und das Bild vollständig enthüllen.
Der Clou des Schutzumschlages sind die unterschiedlichen Materialien. Man hat das Gefühl wirklich ein Stück rauen Leinenstoff in der Hand zu halten, während die Fläche des Gemäldes glatt und glänzend ist. Eine tolle Idee!
Die Buchseiten sind aus schönem, festen Papier.
Dieses Buch ist ein Hand-und Augenschmeichler.

Einem New Yorker Anwalt wird ein Gemälde gestohlen, das sich seit drei Jahrhunderten im Familienbesitz befindet. Dieser Diebstahl wird nicht sofort entdeckt, da dieses Gemälde durch eine Fälschung ersetzt wurde.
Uns wird aus dem Leben ganz unterschiedlicher Menschen erzählt, die alle etwas mit diesem Gemälde zu tun haben und die ihre Liebe zur Kunst und Malerei verbindet.
Wir erfahren einiges über das karge Leben der holländischen Malerin, die im 17. Jahrhundert als erste Frau der Lukasgilde beitreten darf.
Wir lernen den Anwalt kennen, der in den 1950er Jahren mit seiner Frau in New York gut, gelangweilt und kinderlos von seinem geerbten Reichtum in einem riesigen Penthouse lebt.
Und dann lernen wir noch eine Frau kennen, die zurückgezogen in Australien lebt und im Jahr 2000 als Kuratorin eine Ausstellung holländischer Maler des Goldenen Zeitalters des 17.Jahrhunderts leitet.

Der Anwalt engagiert einen Privatdetektiv, um ihn herausfinden zu lassen, wer sein Gemälde gestohlen hat. Auf dieser Spurensuche nach den Tätern findet der Gemäldebesitzer vor allem Dinge über sich selbst heraus.

Die Menschen stoßen, egal in welcher Zeit und auf welchem Kontinent sie leben, immer wieder an moralische Grenzen, an die eigenen ebenso, wie an die gesellschaftlichen. Jeder versucht sein Leben so gut wie möglich zu leben, jeder hat Wünsche und Träume und jeder hat unterschiedliche Möglichkeiten, sich entweder seine Träume erfüllen zu können, oder ihnen ewig nachhängen zu müssen.
Wie aufrichtig sind wir anderen und uns selbst gegenüber?
Wie leben wir mit Schuld?

Der Autor kann das alles gut erzählen und die Spannung halten.
Es war ein Vergnügen diesen Roman zu lesen.