Winterbild

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Ein Buch der Stille und des in sich Tragens. Schon der Einband ist etwas ganz besonderes, fühlt sich doch der obere Teil rau wie eine Leinwand an, der untere Teil glatt und fein. Hier wird in drei Zeitebenen geschrieben. Der erste Teil spielt in den Jahren um 1637, der nächste Teil um 1958 und der letzte Teil im Jahre 2000. Auch die Schauplätze wechseln von Amerika, zur Niederlande und nach Australien. Erzählt wird die Geschichte der Landschaftsmalerin Sara de Vos, die als erste Frau in die Gilde aufgenommen wurde. Sie hat ein wunderbares Landschaftsbild gemalt, das von der jungen Australierin Ellie meisterhaft gefälscht wurde. Durch Zufall kommt der Besitzer des Originals, der reiche Erbe und Patentanwalt Marty aus Amerika, auf die Fälschung und lernt dann auch Ellie kennen, nachdem er einen Privatdetektiv eingeschaltet hatte. Detailgetreu wird das Leben und die Beziehung dieser Menschen untereinander über vier Jahrzehnte beschrieben. Wir schauen dabei in die Tiefe der menschlichen Seele, erleben das traurige Schicksal der Sara de Vos und erkennen, wie die Bekanntschaft der Fälscherin mit dem Besitzer des Kunstwerks deren ganzes Leben beeinflußt hat. Selten habe ich ein so interessantes Buch gelesen, das so ruhig und fließend zu lesen ist, anderseits hat man sehr viel über die flämische/niederländische Kunst erfahren und hat Einblick bekommen, durch welche Tricks und Mittel die Fälschung dem Original sehr nahe kommt. Dominic Smith hat hier eine Lektüre geschrieben, die dem Leser bestimmt noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.