Abgründe im Raubkunsthandel

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mrsroman Avatar

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Trotz der seit kurzem sich ständig wiederholenden Covergestaltung- Rückenansicht einer Frau- hatte mich die Leseprobe sehr angesprochen, da der Autor ohne große Umschweife einen ersten Spannungspunkt setzt, indem die Leserschaft mit der Plünderung des Nationalmuseums in Bagdad im Jahre 2003 konfrontiert wird, um sich anschließend im Jahre 2009 wiederzufinden und auf die Hauptakteurin des Buches, die Frankfurter Strafverteidigerin Carla Winter zu treffen.
Diese wird unvermittelt von dem Tode ihres Exmannes, von dem sie sich mental noch nicht ganz gelöst hat, in Kenntnis gesetzt, der unter ungeklärten Umständen in der Türkei bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Ihr geordnetes Leben gerät weiter aus den Fugen, als sie- noch unter dem Eindruck der Todesnachricht stehend- nicht nur ihre Wohnung verwüstet vorfindet, sondern auch noch die Leiche ihres letzten Liebhabers.
Bereits an dieser Stelle ist klar, dass es sie kein zufälliges Opfer dieser Geschehnisse ist. Doch hängt der Tode ihres eher unberechenbaren, abenteuerlustigen Exmannes- mit den Ereignissen in ihrer Wohnung zusammen?
Carla will sich mit der Situation nicht einfach abfinden, hat aber zunächst keinen Anhaltspunkt, wer und was hinter dem Einbruch in ihrer Wohnung und dem Mord steckt. Dies ändert sich erst, als sie auf der von ihr übernommen Beisetzung des Exmannes auf einen syrischen Weggefährten von diesem trifft, der ihr den Hintergrund erklärt und damit aber auch deutlich macht, dass sich Carla in großer Gefahr befindet. Von nun an nimmt der Krimi weiter Fahrt auf, ein Katz- und Maus Spiel beginnt, welches Carla bis in die Türkei führt, wo sie unter gefährlichen Umständen versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Weggefährten von ihr bei dieser Jagd gehen ebenfalls ein hohes Risiko ein, wobei sie selbst nicht davor zurückschreckt sich auch der Hilfe eines Clanchefs, den sie früher einmal verteidigt hat, zu bedienen.
Der Autor versteht es, die Abgründe des Kunsthandels und deren politische und gesellschaftliche Verflechtungen in einen spannenden Plot einzubinden, ein hoch interessantes Thema, welches sicherlich nicht übertrieben dargestellt ist.
Hochspannung bis zum Schluss, flotter Schreibstil ohne Längen, wobei eine etwas tiefergehende Schilderung der Persönlichkeit der Hauptakteurin aus meiner Sicht nicht geschadet hätte.
Eine Leseempfehlung für Freunde temporeicher Krimis mit interessantem Hintergrund!