Die Wege der Beutekunst

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accilia Avatar

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Der Krimi/Thriller „Das letzte Grab – ein Fall für Carla Winter“ beschäftigt sich mit einem immer noch brandaktuellen Thema: der Raubkunst oder besser gesagt der Beutekunst, sprich Kunst- und Kulturgüter, die durch einen Krieg widderrechtlich angeeignet werden (ein kleiner, aber feiner Unterschied). Hier dreht es sich um die Beutekunst, die aus dem Irak rausgeschmuggelt wird und hinter diesem Schmuggel steht ein sehr gefährliches Netzwerk, das bereit ist über Leichen zu gehen. Das bemerkt auch die Frankfurter Anwältin Carla Winter, die durch ihren Exmann oder genauer gesagt durch dessen Tod in diesen Fall verwickelt wird. Mitgeteilt wird ihr, dass ihr Ex einen tödlichen Autounfall in der Türkei hatte, tragisch, traurig, aber Schicksal. Als Carla aber feststellt, dass ihr Haus durchsucht und ihr One-Night-Stand ermordet bei ihr im Kleiderschrank liegt, schaut die Sache gleich anders aus. Als dann auch noch ein „Freund“ ihres Ex bei ihr auftaucht, erkennt sie langsam, dass er in kriminelle Machenschaften verwickelt war und dass seine Gegner nun hinter ihr her sind. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und ein tödlicher Wettlauf beginnt.
Für mich bewegte sich das Buch zwischen Krimi und Thriller, ein fließender Übergang und äußerst spannend, denn Carla ist nicht nur Detektivin und somit Jägerin, sie ist auch die Gejagte und muss ihren scheinbar übermächtigen Gegnern immer einen Schritt voraus sein. Und es ist eine rasante Jagd, bei der es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Im Gegensatz dazu fand ich den Schreibstil fast ein bisschen unaufgeregt, aber nichts destotrotz spannend. Vor allem das Thema des Kunstschmuggels wird mit all seinen Facetten hervorragend dargestellt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, vor allem für jeden Krimifan, der gerne mal etwas Neues ausprobieren möchte.