Raubkunstschmuggel und eine alte Liebe

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Carla Winter ist eine erfolgreiche Strafverteidigerin in Frankfurt. Sie führt ein ruhiges Leben, bis an einem Freitag ein Mitarbeiter des türkischen Generalkonsulats ihr in ihrer Kanzlei mitteilt, dass ihr Exmann bei einem Autounfall in der Türkei ums Leben kam. Ein Schock, denn Carla hat nie aufgehört, ihren Exmann Felix zu lieben.
Als sie völlig aufgelöst nach Hause kommt, ist die Wohnung verwüstet und ihr One-Night-Stand liegt tot im Schrank.
Kurz darauf eröffnet ihr ein völlig verzweifelter Mann, er sei ein Geschäftspartner ihres Exmannes, der Raubkunst geschmuggelt habe. Fall sie im Besitz einer antiken Statue sei, müsse sie ihm diese geben. Carla weiß von nichts und wird kurz darauf selbst bedroht. Daraufhin flieht sie in das türkische Mardin, um dort Nachforschungen zu Felix Tod anzustellen.
Allmählich kommt Carla die Erkenntnis, dass Felix nicht der Mann war, den sie geliebt hat.
Der Krimi beginnt mit zwei Toten und der brennenden Frage, ob ein Zusammenhang besteht. Dann nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf : das Treffen mit dem ominösen Geschäftspartner ihres toten Exmannes, weitere Tote und die Drohung gegen Carlas Leben.
Als sie im türkischen Mardin ankommt, glaubt Carla ihrem Verfolger entkommen zu sein, als sie erneut in eine lebensbedrohende Situation gerät. Hilfe kommt von unerwarteter Seite. Um so mehr Puzzleteile Carla erhält , um so mehr zerfällt das Idealbild , das Carla von ihrem Exmann hat.
Zurück in Deutschland kommt es zur finalen Begegnung mit Carlas Gegenspieler und in dessen Folge alle losen Enden ihren Abschluss finden. Oder doch nicht ?
Carola hat mir gut gefallen. Sie ist eine selbstbewusste Frau mit kleinen Schwächen, die sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lässt.
Die Geschehnisse waren fesselnd und die Spannung nährt sich zum großen Teil aus der Wandlung des leichtsinnigen, aber liebenswerten Ehemannes zum undurchsichtigen Kunsträuber und Schmuggler.
Besonders sympathisch war mir die Nebenfigur des Archäologieprofessors Tillman, den Carla um fachlichen Rat bittet. Zuerst hatte ich den Eindruck eines alten sympathischen Zausels, der sich dann aber als Held entpuppt, was meine Begeisterung weiter befeuert hat. Ihm verdanke ich tiefe Einblicke in die Welt des Kunsthandels und - raubes .
In meinen Augen überzeugt der Krimi durch eine packende Handlung und dadurch, dass er ausgetretene Pfades wie das Drogenmilieu verlässt und mich in die wenig bekannte Welt des Kunsthandels eintauchen lässt.