Eine Reise, die ein großes Familiengeheimnis aus dem Keller befreit

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sonnenschein2016 Avatar

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2019, das ganze Leben von der 41 jährigen Olivia Kent hat sich komplett geändert. Ihre Ehe ist gescheitert, ihre Wohnung ist eine andere und auch ein Job ist ganz weit weg. Da kommt ihre Grandma Edith Tierry gerade richtig, die ihre Enkelin einfach mit einer Reise nach Frankreich überrascht.
Dort angekommen geht es mit den Überraschungen weiter, denn Liv erkennt so nach und nach viele Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Großmutter und dabei steht ihr der sympathische Anwalt Julien Cohn hilfreich zur Seite.
Aber was hat diese Vergangenheit mit den dunklen Kellern unter einem Weingut zu tun?
Kann Liv die Fragen alle beantworten? Und was hat ihre Großmutter damit zu tun?

Dieses ist mein erster Roman aus der Feder der Autorin Kristin Harmel.
Durch das wunderschöne und außergewöhnliche Cover, das sehr stark ein Mandala ähnelt, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Und das Cover finde ich wirklich sehr treffend gelungen♥ Tolle Idee und eine echt wunderbar schöne Umsetzung.

Ich lese gerne historische Romane, die mich als Leserin auch mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen und dieses Buch hat dieses zum Teil auch geschafft.

Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitsträngen.
Zum einen wird diese ab den Jahr 1940 erzählt, ab der Besetzung der Deutschen in Frankreich. Der Leser begleitet dabei ganz nah Inès und Cèline, aus deren Sicht die Geschichte handelt.

In der Gegenwart im Jahre 2019 begleitet der Leser Olivia- genannt Liv, der Enkelin von Edith Thierry und erfährt hier die letzten Details auf offenen Fragen, die durch die wunderbare Zeitreise nicht beantwortet worden waren.

Der Roman gibt einen guten Eindruck auf die geschichtliche Entwicklung Frankreichs nach der Besetzung der Deutschen und die Entwicklungen, gerade auf den Weinguten.
Man bekommt eine gute Einsicht, wie sich die Winzer damals den Widerstand angeschlossen haben und kleine Aktionen gestartet haben und eben dabei auch jeden Tag ihr Leben riskiert haben. Das war mir bis zu diesem Buch noch nicht bekannt gewesen.
Der Autorin ist es in dieser Sicht hervorragend gelungen, tatsächliches Geschehen mit den tatsächlichen Charakteren gut in die Geschichte mit fiktiven Charakteren zu vermischen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht, so gänzlich tief in die Geschichte eintauchen konnte. Schon recht früh hatte ich eine Vorahnung bekommen, wie sich die Geschichte weiterentwickeln könnte und lag damit auch erstaunlicherweise richtig, was mein Lesevergnügen etwas getrübt hat. Das fand ich sehr schade.

Und ich empfand die Liebesgeschichte als zu verworren und kalt. Eigentlich war da niemand zu dem anderen ehrlich gewesen und das war schon hart zu lesen.
Da hat es einem auch nicht verwundert, warum Inès das ein oder andere male so impulsiv gehandelt hat, ohne vorher über ihr Handeln und deren Konsequenzen nachzudenken, auch für ihr eigenes Leben. Und obwohl ich sie das eine oder andere mal als nervig empfand, so ging mir der Verrat schon sehr unter die Haut und die Konsequenzen, die sich dann daraus weiter ergeben hatten.


Olivia hingegen empfand ich als sehr sympathisch und ich konnte mich in ihren Charakter voll einfinden und auch voll eintauchen.

Die Kapitel fand ich toll zurecht gemacht und leicht zu erkennen, wegen des Bündel Trauben, die immer auf der oberen Seitenaußenseiten zu finden waren. Tolle Idee, die eben zur Geschichte auch absolut passend ist.


Fazit:

Ein Roman, der sehr gut das Leben der Menschen in Frankreich durch die Besetzung der Deutschen aufzeigt und einen interessanten und guten Einblick bietet und von mir 4 gute Sterne verdient♥♥♥♥