Erwartungen nicht erfüllt

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
pink Avatar

Von

Die angekündigte „dramatische Résistance Geschichte“ hat mich nicht wirklich gepackt, vielmehr bin ich trotz interessanter Thematik und der zwei gut nachvollziehbaren Zeitebenen, was eigentlich schon immer Spannung bringt, nur zäh vorangekommen.
Liv hat gerade eine gescheiterte Ehe hinter sich und, ein bisschen gedrängt, folgt sie im Jahre 2019 ihrer Großmutter Edith nach Frankreich in die Champagne auf ein Weingut. Sie spürt, dass die Großmutter etwas zu erzählen hat, aber nicht wirklich mit der Sprache herauskommen kann. Unterstützt von einem jungen Anwalt stellt sie selber Nachforschungen an und taucht ein die die Geschehnisse auf dem Weingut während der Résistance. Die junge Ines fühlt sich nicht wirklich angekommen hier und auch im Schatten der Frau des Gutsverwalters, sie entdeckt, dass ihr Mann Flüchtlinge und Waffen versteckt, und mit alldem ist sie überfordert, so dass sie sich zu ihrer Freundin Edith flüchtet.
Die Figuren auf beiden Zeitebenen überzeugten mich nicht wirklich, sind keine ausgefeilten Charaktere und es fällt mitunter schwer, Empathie zu entwickeln. Spannung kommt frühestens in der Mitte des Romans auf, aber man ahnt, dass dann alles schnell gehen muß, um zu einem logischen und befriedigendem Ende zu kommen.
Die Sprache ist gut lesbar, aber insgesamt nicht anspruchsvoll. Der Klappentext schürte Erwartungen, die meines Erachtens nicht erfüllt wurden. Schade.