Es hätte ein Leckerbissen werden können

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rosendorn Avatar

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In dieser Geschichte geht es um Ines und Celine, zwei Frauen die sich im Jahre 1940 vielen schlimmen Ereignissen stellen und ihren eigenen steinigen Weg finden müssen. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch tief miteinander verbunden sind. Doch dies ist anfangs nicht sichtbar, eher hat man den Eindruck dass beide sich wirklich aus tiefstem Herzen hassen. Aber mit der Zeit lernen sie sich ihren Gefühlen zu stellen und bemerken recht bald, dass das eigene Handeln oftmals zu schrecklichen Taten führen kann. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn sonst würde man schon gleich die gesamte Geschichte kennenlernen und das Lesen würde sich erübrigen.

Ich persönlich habe mich auf eine sehr tiefgreifende Erzählung gefreut, mit vielen überraschenden Wendungen. Leider jedoch muss ich zugeben, dass ich am Ende doch ein wenig enttäuscht worden bin.

Kristin Harmel schreibt berührend und auch vielschichtig, daran liegt es nicht. Aber gleich zu Anfang des Romans habe ich mir schon denken können in welche Richtung das Ganze laufen würde und vor allen Dingen wie es wohl enden könnte und ich behielt recht. Das heisst für mich einfach, dass ich natürlich keine wirkliche Spannung mehr spüren konnte und das ist für mich ein großer Minus Punkt. Ich finde es schade, wenn man eine Geschichte nicht so erzählen kann, dass sie tatsächlich viel Überraschendes beinhaltet.

Auch die Figuren und Handlungen konnten mich nicht ganz überzeugen, ich hielt sie teilweise sehr flach und uneben. Aber dennoch hatte ich enormen Spaß beim Lesen. Flüssig und leicht kam ich durch das ganze Buch. Eine ganz gezielte Frage wollte ich auch unbedingt beantwortet bekommen und das wurde mir auch nicht verwehrt, obwohl ich es mir auch hätte denken können.

Schön fand ich aber die Zeitsprünge und die Sichtweisen von Ines und Celine, später dann auch noch Liv in der Gegenwart. Solche Erzählungen gefallen mir natürlich am meisten und deswegen war "Das letzte Licht des Tages" für mich auch keine allzu große Enttäuschung.

Für einen besonderen Leckerbissen hat mir aber einfach noch zuviel gefehlt und deswegen vergebe ich auch nur

3,5 Sterne !