Geschichtsunterricht mit Liebesgeschichte

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Der Roman „Das letzte Licht des Tages“ von Kristin Harmel spielt auf zwei Zeitebenen. Die eine Ebene spielt in Frankreich im Jahr 1940. Frankreich wird von der Deutschen Wehrmacht besetzt. Ines lebt mit ihrem Ehemann Michel auf einem Weingut. Während Ines bis dahin ein behütetes Leben geführt hat und sich nicht für die Politik interessiert hat, ist ihr Ehemann Michel aktiv im französischen Widerstand (Résistance) tätig. Michel verheimlicht vor Ines diese Tätigkeit. Durch Zufall findet Ines heraus, dass Michel Waffen für die Résistance verschiebt, eine Entdeckung, welche ihr Weltbild aus den Fugen geraten lässt. Verzweifelt und voller Angst flieht sie in die nahegelegene Stadt zur ihrer Freundin Edith. Dort begeht Ines einen großen Fehler.
Auf der zweiten Zeitebene erleben wird die Geschichte von Liv, einer frisch geschiedenen Frau, welche in New York lebt und bis vor kurzen eine Spitzenposition in einer Marketingabteilung innehatte. Überraschend steht ihre Großmutter Edith, eine reiche Frau, vor ihrer Wohnungstür. Edith, eine resolute Dame, nimmt Liv kurzerhand mit nach Frankreich, wo sie lebt. Liv hat den Eindruck, als wenn ihre Großmutter ihr etwas Wichtiges sagen möchte, aber ihre Großmutter mauert. Mit Hilfe des charmanten Anwalts Julien beginnt sie die Vergangenheit zu erforschen und stößt auf eine Geschichte voller Liebe und Verrat.
Das Cover des Buches findet sich auch im Buch wieder – jeder Kapitelbeginn ist mit einer Weinrebe illustriert. Das gefällt mir sehr gut. Ich selbst trinke selten Alkohol und habe mich bisher nicht mit der Herstellung von Champagner befasst. Das lernt man mit der Lektüre des Buches quasi nebenbei. Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben, die Naivität von Ines ist erschreckend, jedoch findet Ines im Lauf der Geschichte glaubhaft zu ihrer wahren Persönlichkeit. Die Verstrickungen der Protagonisten miteinander machen den Reiz der Geschichte aus. Aufgrund des flüssigen Schreibstils lies sich das Buch entspannt lesen. Negativ ist mir aufgefallen, dass es immer wieder Sätze in Französischer Sprache gab, für die es keine Übersetzung gab. Sicherlich lies sich der Inhalt anhand der Geschichte „erraten“. Da ich kein Französisch spreche, fehlte mir eine Übersetzung