Konnte mich nicht so berühren wie erwartet...

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doralupin Avatar

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Das Buch spielt in zwei Zeitebenen. Einmal begleiten wir 2019 Liv, die nach einer Scheidung in New York von ihrer Grossmutter Edith nach Frankreich geführt wird. Nach und nach kommt Liv mit Hilfe eines gutaussehenden Anwalts ihrer Familiengeschichte auf die Spur, die auf einem Gut in der Champagne begann.

Die Geschichte, die im Buch mehr Platz einnimmt spielt von 1940 bis 1945 auf besagtem Weingut und in Reims. Ines lebt hier mit ihrem Mann Michel und zwei Angestellten, dem Kellermeister Theo und dessen Frau Celine. Ines findet heraus, dass ihr Mann sich dem Wiederstand angeschlossen hat und Waffen für die Resistance schmuggelt. Das ist aber nicht alles, dass er ihr verheimlicht und es kommt zu einem folgenschweren Ereignis, dass die Zukunft aller gefährdet...

Nachdem ich eine Leseprobe zum Buch gelesen habe, war ich begeistert und wollte das Buch unbedingt lesen! Ich liebe Geschichten, die sich um ein Familiengeheimnis drehen und die Zeit des 2. Weltkrieges finde ich auch immer sehr spannend. Vorallem von Frankreich und der Resistance hatte ich bisher wenig gelesen und war gespannt auf das Buch.

Leider wurde mir recht schnell klar, dass meine Erwartungen ans Buch zu hoch waren. Ich konnte mich schwer in die Personen einfühlen, besonders in die der Vergangenheit, es ist mir schwer gefallen richtig mit ihnen mitzufiebern. Erzählt wurde aus Sicht von Ines und Celine und so hat man viel über ihre Gedanken lesen können, oft kreisten diese um sich selbst was mir zu anstrengend wurde. Der historische Aspekt spielte eine eher untergeordnete Rolle und war mir viel zu oberflächlich gehalten, vielmehr ging es um Liebe und Verrat. Ich hatte das Gefühl dass das Buch eher ein "Frauenroman" ist, denn ein historischer.

Liv in der Gegenwart war einigermaßen sympatisch, aber sehr naiv und ich hätte sie von ihrem ganzen Verhalten eher auf Mitte 20 geschätzt wie Anfang 40. Oft verhält sie sich ziemlich kindisch. Auch die Liebesgeschichte ist leider sehr vorhersehbar gewesen und hatte keine Überraschungen für mich.

Das Ende des Buches fand ich dann aber doch noch gelungen und versöhnlich geschrieben.

Fazit: Als Frauenroman sicher nett zu lesen aber wer auf historische Aspekte Wert legt, sollte besser zu einem anderen Buch greifen. Diese sind im Buch sehr oberflächlich gehalten und hauptsächlich geht es um die Beziehungen der Personen untereinander.