Spannende Familiengeschichte

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Die in den USA lebende Liv wird nach ihrer Trennung von ihrer fast 100-jährigen Oma Edith nach Frankreich "entführt". Diese scheint ein besonderes Verhältnis zum Champagneranbaugebiet um Reims zu haben, es fällt Liv aber sehr schwer, mehr aus ihr herauszubekommen und auch der nette und gut aussehende Anwalt ihrer Oma verrät ohne deren Zustimmung wenig. Nach und nach erfährt Liv aber doch immer mehr, was sie nie erwartet hätte.
Die zweite Zeitebene des Romans ist die Zeit des Zweiten Weltkrieges, als die Deutschen die Champagne besetzten, viele Gutsbesitzer sich aber wehrten oder sich sogar, ebenso wie weitere Franzosen, der Resistance anschlossen. Einer von ihnen ist Michel, der mit seiner Frau Ines, seinem Mitarbeiter Theo und dessen halbjüdischer Frau Celine auf einem der Champagnergüter lebt.
Zwischen den beiden Zeitebenen besteht natürlich ein Zusammenhang, der sich aber erst im Verlauf der Lektüre langsam aufklärt, manches auch erst ganz am Schluss, so dass die Geschichte lange spannend bleibt. Ich fand es sehr interessant, einmal aus französisch-amerikanischer Perspektive mehr über den Zweiten Weltkrieg, die Lage in Frankreich, die Kollaborateure und die Resistence zu erfahren. Trotz des nicht immer leichten Stoffes war der Schreibstil der Autorin gut lesbar und fesselnd.