Donauschwaben

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ecinev Avatar

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Weihnachten 1944 in Lazarfeld im Banat, eine deutsche Enklave im heutigen Serbien wird für die fünfjährige Anna zu einem Alptraum der Jahre andauert. Die deutsche Wehrmacht ist fest entschlossen das Banat von den Deutschen zu befreien und bringt die Frauen in Arbeitslager und die Kinder in ein Lager. Die Großmutter schafft es Anna zu begleiten und zu schützen. Es sind schier unmenschliche Zustände die Anna und ihre Großmutter in dem Lager bzw. Heim erdulden müssen. Die Mutter ist indessen auf dem Weg in ein Straflager nach Sibirien wo sie ebenfalls ein unmenschliches Leben führen muss. Tag ein Tag aus 1000 Meter in ein Kohlebergwerk die verbliebene Kohle aus dem Boden zu holen. Manch einer bleibt dabei auf der Strecke.

In diesem Buch wird anhand von Tagebucheinträgen das traurige Leben von Anna und ihrer Mutter Amalie erzählt vom schönen Leben im Banat und dem schwierigen Start am Ende des Krieges in Deutschland. Amalie kommt an Körper und Seele gestört nach jahrelanger Schwerstarbeit in ein ihr völlig fremdes Land und findet keinen Zugang mehr zu ihrem Kind, denn Anna die die Jahre an der Seite ihrer Großeltern überstanden hat, kann sich nicht von ihnen trennen. Eine Therapie gab es damals nicht und so hat sie einen schweren Start in der Schule und im Berufsleben.

Die nächsten Jahre in Deutschland ab ca. 1950 bis 2012 hat Anna ihren vermeintlichen Traummann gefunden und lebt in Bayern mit ihrer Mutter im Haus und den Großeltern in der Nähe. Die Schicksalsschläge die das Leben für sie bereit hält werden fast im Schnelldurchgang gestreift.

Dies war mein erstes Buch von Hera Lind und vom Banat und den dort lebenden Schwaben hatte ich noch nie gehört, da wäre eine Einführung oder eine Karte hilfreich gewesen. Auch hat mir ein roter Faden durch das Buch gefehlt. Insbesondere die Jahre in Deutschland wirkten wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen während die ersten Jahre noch eher romanhaft waren.

Alles in allem hat mir das Buch aber gefallen und es ist wichtig, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.