Ein Buch, was mich fassungslos zurückläßt

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gaby_kno Avatar

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Oktober 1944 bricht für die Familie Pfeiffer eine Welt zusammen. Sie sind Donauschwaben und leben sein mehreren Generationen in Banat, in Lazarfeld. Die Familie besteht aus Großeltern, Schwiegereltern, jungen Eheleuten und einem 5 jährigen Mädchen. Der Krieg ist fast zu Ende, als die Soldaten in den Ort einmarschieren und die jungen Männer zu den Waffen einberufen. Sie sind auf einmal dazu verpflichtet, gegen ihre Nachbarn und Freunde zu kämpfen. Weihnachten 1944 werden Amelie und Clara Pfeiffer an heiligen Abend mit weiteren 180 Frauen im Alter von 18-30 Jahren aus ihren Familien gerissen und nach Sibirien in die Zwangsarbeit verschleppt. Carla erleidet eine Fehlgeburt und Amelie fleht ihre Schwiegermutter an, sich um ihre 5 jährige Tochter Anni zu kümmern und sie nicht aus den Augen zu lassen.
So beginnt der autobiografische Roman, der die Grausamkeiten und Schrecken für die Menschen der verfeindeten Völker zeigt.
Anni soll mit anderen kleinen Kindern in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt werden, was ihre Großmutter Barbara nicht zulassen kann und will. Unter unmenschlicher Kraft schafft sie es, mit Anni zusammen in dieses Kinderheim zu gelangen. Doch Liebe und Fürsorge sind für die Kinder nicht vorgesehen. Sie sollen eigentlich zum Sterben dahinvegetieren. Und doch schafft es Barbara ihre Enkelin und weitere Kinder vor dem unvorstellbaren Grauen so gut es geht zu schützen.
Anni Eckhard geb. Pfeiffer hat ihre ganzen Erlebnisse von frühster Kindheit an bis ins hohe Alter in vielen Tagebüchern niedergeschrieben. In der Autorin Hera Lind hat sie jemanden gefunden, der sich diesen brisanten Thema angenommen und die Geschichte in diesem Buch geschrieben hat. Es spielt in verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten, ist aber ein großes Ganzes, was die grausame Wahrheit dieser Menschen erzählt. Auch wie sie mit ihren Erlebnissen und Erinnerungen bis in die heutige Zeit leben und gelebt haben. Mich hat diese Buch sprachlos und erschüttert zurückgelassen. Ich gebe aber trotzdem eine absolute Leseempfehlung, da auch dieser, für mich bis jetzt unbekannter, Teil der Geschichte nicht vergessen werden darf!