Sehr einnehmend und bewegend

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mia_mia Avatar

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Hera Lind hat sich hier an die Geschichte von Anne Eckhart herangewagt, die als Kind aus dem Banat vertrieben wurde und Schreckliches durchmachen musste. Die teils autobiographische Geschichte ist gespickt mit Gedanken der Autorin sowie Auszügen aus Anne Eckharts Tagebuch. Eine ungewöhnliche Art zu erzählen, aber in diesem Fall dennoch passend zum Kontext, da es so auch realistischer wird.

Den Leser erwartet hier keine reine Fiktion, sondern es wird die ungeschönte Wahrheit und Realität über die harte Zeit von Anni, Ihren Großeltern sowie Ihrer Mutter Mitte der 40iger Jahre aufgezeigt. Alle mussten Schreckliches durchmachen und mich hat die Lektüre auch sehr mitgenommen und zum Nachdenken angeregt. Es ist auf keinen Fall ein leichter Wohlfühlroman, sondern ein historischer Erlebnisbericht von Anni und Ihrem Leben.

So spielt der Roman auch in der Zeit nach den traumatischen Erlebnissen, wo Anni immer wieder neue Hürden überwinden muss. Die Beziehung zu Ihrer Mutter hat sich verändert und auch weitere Schicksalsschläge pflastern Ihren Weg. Dennoch ist es toll zu sehen, wie Anni sich immer wieder aufrappelt und Sie dabei als Leser zu begleiten.

Für mich keine leicht verdauliche Kost, aber sehr gut umgesetzt und sehr bewegend. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr einfühlsam, aber auch ungeschönt und der flüssige und bildliche Schreibstil lassen einen sehr gut in die Geschichte eintauchen. Auch der Titel des Buches zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Daher von mir eine klare Empfehlung, insbesondere wenn man historische Geschichten mag, die eben die damalige Realität aufzeigen und kein Blatt vor den Mund nehmen.