Völkermord im Banat, Vertreibung von Donauschwaben, Arbeitslager in Sibirien

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magdas_buecherwelt Avatar

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Ich habe schon einige der Lebensgeschichten gelesen, die Hera Lind anhand von Tagebüchern, Briefen u.ä., die ihr zugesandt wurden, geschrieben hat.
Die Geschichte von Anni, ihrer Mutter Amalie und den Großeltern hat mich sprachlos zurückgelassen.
Heiligabend 1944: Die serbischen Partisanen fallen in ein Dorf im Banat ein und 180 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren werden ins Arbeitslager nach Sibirien verschleppt, wo sie täglich im Bergwerk, 1000 Meter unter der Erde, schwere Arbet verrichten müssen. Nur die Sehnsucht nach ihrer Tochter und die Hoffnung, sie wiederzusehen, erhält Annis Mutter am Leben .
Amelies Schwiegermutter verspricht ihr, Anni niemals zu verlassen. Das schafft sie auch und zusammen leben sie nach Kriegsende unter menschenunwürdigen Verhältnissen in einem Lager in Serbien.
Hera Lind beschreibt sehr detailgetreu die Vertreibung, den Überfall der Partisanen, das Leben im Lager. Grausamkeiten, Misshandlungen und Folter beherrschen die erste Hälfte des Buches. Aber auch Annis Leben in Deutschland ist geprägt von Schicksalsschlägen, Tragik und Traumata. Unglaublich, dass sie nicht daran zerbrochen ist.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr, aber diese Geschichte hat mir einfach zu viel Unglück und zu wenig Lichtblicke enthalten.