wieviel kann ein Mensch ertragen ?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
robby-lese gern Avatar

Von

" Das letzte Versprechen " von Hera Lind ist, wie schon ihre andere Bücher in den letzten Jahren ein Tatsachenbericht.Ein Tatsachenericht über eine sogenannte "Donauschwabenfamilie" aus dem Banat, was im ehemaligen Jugoslavien liegt. Dort hatten sich Donauschwaben angesiedelt und den Landstrich ,mit viel Kraft und ihren fleißigen Händen zu einem blühenden Landstrich gemacht. Als die Deutschen sich während des zweiten Weltkrieges mit den Menschen dieses Landes zerstreiten und Abmachungen nicht einhalten , kommt es zu einer ungeahnten Hasswelle gegenüber den " Donauschwaben.
Das Schicksal , dass diese Menschen ertragen mussten, wird in diesem Buch anhand einer Familie erzählt.

Das Buch wird aus der Sicht von Anni, die 1944 5 Jahre alt war und ihrer Mutter Amalie, Anfang zwanzig erzählt, denn 1944 bricht eine Welt für diese Familie über ihnen zusammen.
Die Familie , die sich bescheidenen Wohlstand in einem Dorf im Banat erarbeitet hat wird zerissen und enteignet. Jugoslavische Soladaten verschleppen die Kinder des Dorfes in ein Kinderheim und die Frauen werden in ein sibirisches Straflager verschleppt , wo sie Schwerstarbeit in einem Kohlebergwerk leisten müssen. Annis Oma , die ihrer Mutter versprochen hat, ihr Kind nicht allein zulassen, rettet sich im letzten Moment in den Zug, in den Mann Anni auf den Weg in ein Kinderheim verfrachtet hat, somit hat sie in all der schweren Zeit wenigstens ihre Großmutter an ihrer Seite. Die Menschen müsssen in den Lagern und Heimen unerträgliches erleiden und auch als die Familie nach dem Krieg in Bayern strandet, hält das Leben noch
einge Schicksalsschläge für sie parat. Durch das deutsche rote Kreuz findet Anni ihre Mutter und auch andere Verwandte wieder, doch das Leben ist für sie kein Ponyhof.

Ich muss ehrlich sagen, der Inhalt dieses Buches war teilweise schwer zu ertragen, zumal man ja weiß, dass es ein Tatsachenroman ist. Ich habe mich oft gefragt, wieviel kann ein Mensch ertragen, bis er zerbricht.

Das Thema ist gut aufbereitet und Hera Lind gelingt es gut, dem Leser das Schicksal dieser Familie nahe zu bringen. Auch , wenn es nicht immer einfach war, auch angesichts der momentanen Problematik in der Ukraine, die mir beim Lesen oft in den Sinn kam, finde ich das Buch gelungen und die Figuren und ihr Leben gut gezeichnet.